20
Nov
2006

Karl Kackbratze und seine Gutschrift

Wir tauschen um. Alles. Immer. Andauernd. Auch wenn es für manche nicht so aussieht, sind wir sehr Kulant. Manchmal gibt es allerdings ein paar Schwierigkeiten.

Kd: Ich möchte das hier Umtauschen.
Der Kunde möchte also etwas umtauschen. Vielleicht möchte er es gar nicht tauschen sondern sogar das Geld zurück. Und das Gerät? Ist es noch in Ordnung? Gefällt es ihm vielleicht nicht? Oder ist es defekt, und ihm wäre tatsächlich mit einem einfachen Umtausch geholfen. Mal sehen.
Josh: Natürlich, was ist denn mit dem Gerät?
Kd: Wie, was ist mit dem Gerät? Hier, zurück!
Josh: Ist es Kaputt?
Kd: Das ist nicht kaputt, ich will´s umtauschen.
Josh: Also, das Gerät ist in Ordnung, sie möchten nur ein anderes?
Kd: Nee, ich will nix tauschen hier, ich will mein Geld zurück.
Alles klar, Bedarfsermittlung abgeschlossen. Gefällt nicht, Geld zurück.
Josh: Ok, zeigen sie mir den Kaufbeleg?
Kd: Weiß ich nicht, wo der ist. Geht das nicht auch so?
Josh: Nö!
Kd: Aber ich hab das hier gekauft. Mein Freund war auch dabei. Der kann das bezeugen und da brauch ich keinen Beleg, da bin ich, glaube ich, recht gut informiert! Ich studiere Jura.
Richtig. Sein Freund war beim Kauf dabei und kann bezeugen das dieses Ding bei uns und nicht irgendwo anders gekauft wurde. Da hat er recht. Sein Freund muß es nur bezeugen.
Josh: Wo ist denn der Freund?
Kd: Wie?
Josh: Na, der den Kauf bezeugen kann?
Kd: Ja, ich dachte das geht jetzt so?
Josh: Nö. Nicht ohne den Freund.
Jetzt wird er sich warscheinlich als nächstes einen Freund besorgen der sagt, er habe dem Kauf beigewohnt. Jetzt müssen wird bezeugen, dass dem nicht so wahr. Deutsche Gesetze sind irgendwie doof.

Bei einer Auszahlung an einen Kunden sind wir angehalten, seine Anschrift aufzunehmen. So soll vermieden werden, das Wirtschaftsprüfer bei der Inventur fragen stellen wie: Warum wird denn ständig Geld aus der Kasse gebucht? Wo geht das denn wohl hin? Wird dieses zu sehr vernachlässigt, kann dem Händler größerer Ärger ins Haus stehen.

Josh: So, dann brauche ich noch ihren Namen und ihre Anschrift?
Kd: Nahein, die brauchen sie nicht.
Josh: Doch die brauche ich schon, (erklärt kurz warum)
Kd: Ich gebe ihnen meine Daten nicht. Ich bin doch nicht verrückt.
Josh: Dann kann ich ihnen auch keine Gutschrift erstellen.
Kd: Ich will auch keine Gutschrift, ich will das Geld wieder haben.
Josh: Deswegen brauchen sie ja die Gutschrift, damit die Kasse das Geld an sie auszahlt.
Kd: Ja, dann machen sie´s doch.
Josh: Dann sagen sie mir bitte ihren Namen.
Kd: Nein.
Josh: Ok, dann gibt´s auch kein Geld.
Na, so kommt man ja auch nicht weiter. Also wie wär´s damit:
Josh: Sie können mir auch irgendeinen Namen sagen. Denken sie sich einen aus, mir ist´s wurscht. Lassen sie ihrer Phantasie freien lauf. Wie hätten sie denn immer schon am liebsten heißen wollen? Gibt´s da einen Namen, den sie immer schon richtig toll fanden? Jetzt ist die Gelegenheit. Kommen sie, greifen sie zu. Danach fühlen sie sich besser. Machen sie sich locker und sagen sie mir zum Beispiel den Namen, den sie immer als Kind beim Cowboy und Indianer-Spielen gewählt haben. Jetzt sein sie doch nicht so.
Oder man macht sich´s mal ganz einfach:
Josh: So? Sie wollen mir ihren Namen nicht sagen? Ok, dann denke ich mir eben einen aus. Karl Kackbratze, Popelallee 9 in 12345 Spinnerhausen. Das geben sie dann der Dame an der Kasse und von ihr kriegen sie dann mit einem lächeln das Geld ausgezahlt.
Karl Kackbratze. Den kann bei uns wirklich niemand leiden.

16
Nov
2006

Irgendetwas bleibt

Man wird getragen, im Fantastika. Durch die Gänge trägt es einen, zu den Kunden, zu den Waren die eingeräumt werden müssen, zur Pause. Die Abteilungsleiter trägt es in aller Regelmäßigkeit zur leitenden Zunft des Fantastika, um sich einen Anschiss nach dem anderen abzuholen.

Ich weiß nicht, was es ist, aber ich spüre meine Beine nicht mehr. Ich schwebe meinen Kunden hinterher und beantworte alle kreativen bis unkreativen Fragen ohne mich selbst dabei irgendwie einzubringen. Das schlimme ist, ich beobachte das gleiche bei meinen Kollegen. Ein restlicher Motivationsfunken kam auf, als wir beschlossen unsere Konzept-Hifi-Abteilung wieder so herzurichten, dass sie wieder nach Hifi aussieht. Das tolle Fantastika-Hifi-Konzept, dass Leute ausgearbeitet haben die mein Jahresgehalt im Monat bekommen, hat leider dazu geführt, dass die Käufer ausblieben, denn wir stellten uns dem Kunden ungefähr so dar, wie ein Impotenter 80jähriger, der versucht ´ne 19jährige zu beindrucken. Und wir sind beileibe kein Anthony Quinn.
Wir boten mit unserer ganzen Erfahrung"hochwertige Hifi-Produkte" an, versteckt hinter einen Tross von altersschwachem Billigschrott, der vermutlich von armen asiatischen Kindern zusammengelötet wurde, während sie sich die Lungen aus dem Hals husteten. Wir waren die Anlaufstelle Nummer eins, wenn´s um Surround-Anlagen für 99 Euro ging, aber wer einen CD-Spieler suchte, mußte mit dem Verkäufer von Ponzuis zu Pilatus rennen. Hirnloser kann man nicht versuchen seine Produkte an dem Mann zu bringen.

So rüttelten wir unsere Gehirne wach, strengten uns an und bogen unsere geliebte Hifi-Abteilung wieder hin, als würde man sich sein Kissen zurecht machen oder seine neuen Schuhe eintragen. Schließlich waren wir mit UNSEREM Konzept lange vor dem bescheuerten Umbau so erfolgreich, dass sich andere Hifi-Abteilungen in den Fantastikas Deutschlands den Vergleich mit unserer gefallen lassen mussten, wenn´s ihnen schlecht ging.

Doch Grumpy, der schlechteste Geschäftsführer aller Zeiten sieht diverse Zusammenhänge nicht und behält sich vor sämtliche Mitarbeiter als unfähig zu bezeichnen und die schlechte Ausbeute der letzten Wochen einem einzigen Ereigniss anzuhängen: Den gleichzeitigen Weggang unseres alten Abteilungsleiters. Dieser versucht nun unsere neuen Kollegen im zweiten Fantastika-Markt in dieser Stadt dazu zu überreden, doch auch mal was zu verkaufen, doch sie trauen sich noch nicht so recht. Vielleicht leiden sie auch einfach nur unter diesem lächerlichen neuen Konzept.

So tragen mich meine tauben Beine herauf zur Mitarbeitertoilette, vorbei an den Waschbecken, den Pissoirs in eine der Kabinen. Und während ich mir vorstelle, Grumpy, dem grässlichen Vollarsch einen ordentlichen Haufen auf den Schreibtisch zu kacken lese ich an der Tür, eingeritzt mit einem Messer und mit einem Kulli nachgezeichnet das Wort Demotivation. Irgendetwas bleibt.

14
Nov
2006

Simon Sez

Simon ist meiner neuer Freund. Er ist Engländer und spricht kein Wort deutsch. Kein Problem, meine Englischkenntnisse reichen gerade noch so aus, ihm eine ordentliche Stereo-Anlage zu verkaufen. Nach leichten Schwierigkeiten ihm das Prinzip von Elac´s Jet-Hochtönern zu erklären, stellte ich ihm eine solide Kombination aus Harman/Kardon Bausteinen zusammen mit einer hübschen Box von Canton mit dem langweiligsten Design der Welt. Kurz noch ein paar schmeicheleien über die hochwertigen Englischen Hifi-Manufakturen, die man in so einem Monsterladen wie den unserigen leider nur selten bis gar nicht antrifft, ein fragender Blick Simons, als nebenan, außerhalb des Vorführstudios irgendjemand einen Bose-Knopf betätigte und es dermaßen laut durch die lächerliche Holzklapperwand in den Hörrraum hinein schallte (very embarressing), dass ich mein eigenes Wort nicht mehr verstand, und ich holte nochmal tief Luft um diese lächerliche Umgebung, die mir die Fantastischen ZentralVollidioten mit ihrem hirnlosen Konzept geschaffen hat, für Simon auszublenden und die Anlage und mich in den Mittelpunkt zu stellen. Offensichtlich schaffte ich für Simon eine so angenehme Atmosphäre, dass er sich spontant die Schuhe auszog und während ich redete Dehnübungen machte (problems with my back).

Also ich fand´s nicht schlimm. Lieber berate ich einen Briten, der sich das rechte Bein hinter den Kopf klemmen kann, als noch einen weiteren MP3 Spieler umzutauschen. Über Helga sagte ich dann noch sowas wie: I´m Sorry, I can´t push it away, und sie war hinterher sauer. Genau wie Ed, von dem Simon und ich uns einig waren, that he is a real ugly potato. Als Simon sich fertig gedehnt hatte, sagte er vielen Dank und er komme auf jedenfall wieder. Naja. Möglich wär´s ja. Ich würd´mich freuen. Und in der Zwischenzeit versuche ich Ed und Helga wieder mit mir zu versöhnen. Mit Trent Reznor...

8
Nov
2006

LeckMich,Baby

Es gab Zeiten, da wäre ich ausgeflippt, hätte meine Stimme erhoben, hätte gewirkt wie ein kleiner kreischender Junge der verzweifelt versucht sich zu wehren. Aber das war Gestern. Heute bin ich erwachsen (kicher). Ärger? Die Stimme bleibt unten. Kein Adrenalin schießt mir durch die Adern und es gibt auch keine Unfälle diverser Gedankenläufe in meinem Gehirn, was in der Regel zu lustigen stottereinen führte, was mich auch gerne mal, naja, nicht zum Gespött gemacht hat, aber sehr souverän wirkt man dabei nicht gerade, wenn die Leute merken, dass man seine eigenen Sätze nicht fertig bringt.

Und wenn ich mich schon beklage alt zu werden, ich habe eine gute Eigenschaft gefunden die mich nun im wahnsinnig hohen Alter von kurz vor 30 davor bewahrt, in heiklen Stress-Situationen den Kopf zu verlieren. Ich nenne sie: Das "LeckMich,Baby"-Gefühl (auch auf die Gefahr das irgendwelche dauererregten wieder verstärkt auf dieses Blog zugreifen werden)

Ich will das ganze eigentlich nicht nochmal erzählen müssen, denn mittlerweile ist jeder Kollege im Fantastika über die Vorkommnisse aufgeklärt und es strengt verdammt an, immer wieder über die gleichen Vollidioten zu Sprechen, da es im Grunde eine riesen Zeitverschwendung ist. Aber als Blog-Mutter muß ich ja wohl ran.

Also, in möglichst kurzen Worten:
  • Es geht um mich,
  • zwei böse Spanier (ist nicht rassistisch, aber für den Vorfall von Bedeutung (und ausnahmsweise waren es mal keine Türken)),
  • einen Surround-Receiver für 350 Euro, eine Finanzierung für dieses Gerät (350 Euro Finanzieren, für ein Gerät aus der Spassmacherelektronik? Ich hab mal ´ne Waschmaschine Finanziert. Waschmaschine! Das war kurz nach meiner Ausbildung und ich hatte noch keine 400 Euro, aber einen Haufen schmutziger Wäsche),
  • den Unwillen der Spanier mir ihre persönlichen Daten zu nennen,
  • mein Unverständniss, Geld von einer fremden Bank leihen zu wollen ohne dabei anzunehmen dass diverse persönliche Daten verarbeitet werden müssen,
  • meine in diesem Moment nicht präsente politische Bildung und die Suche nach einem Aufenthaltstitel in seinem Ausweis (wie gesagt, bisher habe ich immer nur türkische Mitbürger im Finanzierungsbüro gehabt und die Türkei gehört eben nicht zur EU, Spanien gehört definitiv dazu (das muss man wissen, sonst sind die Spanier in ihrer persönlichen Ehre gekränkt) also braucht es auch keinen Aufenthaltstitel),
  • eine persönliche Beleidigung von ausgerechnet dem Trottel, der mir 10 Prozent von 350 Euro falsch vorgerechnet hat und dann schon Sauer auf mich wahr, weil ich und der Computer im da was anderes sagen mussten,
  • meinen Unwillen mich noch weiter mit diesen zwei Blödpfeifen zu beschäftigen nachdem ich als Hirnlos, vollkommen bescheuert (wg. Aufenthaltstitel & Spanien i. d. EU) und als arrogantes Arschloch betitelt wurde,
  • die Tatsache, dass ich beide aus dem Finanzierungsbüro geworfen habe, wobei mir die Hackfresse mit der großen Klappe (der Übrigens nur als Begleitung des eigentlichen Finanzierungskunden in Erscheinung trat) auf dem Weg aus dem Büro erklärte, draußen hätte ich schon längst ein paar auf´s Maul gekriegt und ich muß aufpassen und der ganze Scheiss,
  • seinem nervenden Kumpel, der mir versichern wollte, er habe damit ja nichts zu tun (ER hat ja auch nichts gesagt, nur halbherzig genickt) und die Finanzierung unbedingt weiter machen wollte, worauf ich ihm dann einen Kollegen besorgte nachdem ich klar gemacht hatte, dass ich für keinen der Beiden mehr zur Verfügung stehe (denn wir stellen ja trotz querelen fast alle unsere verschissenen Kunden zufrieden),
  • und vor allem geht es mir darum, überhaupt nicht aus der Ruhe gekommen zu sein.
Auch nicht als mich der Blick eines Benicio Del Torro traf um mir dummen Arschloch nochmal Schläge anzudrohen, da draußen. Das Wort Arschloch drang in meinen Schädel ein, und suchte verzweifelt nach einer Bewertung. Die Bedeutung ist mir natürlich klar, ich benutze dieses Wort ja selber den lieben langen Tag in meinen Gedanken, aber wenn dieses Wort tatsächlich mal auf einen trifft, muß man ihm ja erstmal einen perönlichen Wert zuteilen. Sein Wert ist immer Abhängig, von der Person die es ausspricht. Ich muß sagen, es war mir vollkommen Wertlos. Im allgemeinen löst es Verbitterung bei dem getroffenen aus. Das Wort Arschloch signalisiert mir jedoch mittlerweile, jetzt mußt du nicht mehr freundlich sein, also bin ich wieder wie eigentlich ich bin.

Doch wie gesagt, früher war ich viel aufgeregter in so einer Situation, heute stelle ich mich vor dem bulligen Stier mit dem Hirn eines Moskito und sage so unspektakuläre Worte wie: Ich glaube du darfst den Laden jetzt verlassen. Umgehend. Dabei dachte ich zum einen, wie schnell wohl die Detektive/Sicherheitsleute hier sein können, wenn ich gleich niedergewalzt werde (ich weiß eigentlich gar nicht, was der für´n Problem mit mir hatte, ich hatte nichtmal was rotes an mir) und zum Anderen, wie schnell könnte ich ihm die Eier wegtreten, ihm ein Stück Fleisch aus dem Gesicht beißen, seinen Kopf auf eines der Metallregale lenken wo er sich dann ausversehen eine der spitzen Regalkonsolen ins Auge sticht - sowas eben. Aber ich wahr ganz Ruhig. Er plötzlicherweise auch. Er ging. Motzend die Treppe runter, aber er ging. Möglichst schleunigst aus der Tür, habe ich ihm Empfohlen, auch das ist geschehen. Ich war verblüfft.

Unser nächstes Treffen war auf unserem Parkplatz. Er wartete auf seinen Amigo und qualmte eine nach der anderen (er hätte ja auch ´ne kleine Siesta halten können). Als ich an ihm vorbei lief, stand er auf und sagte: Ist der da noch drin?
Was hätte ich sagen sollen? Verpiss dich, du dummer kleiner Wichser? Geh Nachos fressen? Stick dir ´nen Sombrero? Da spricht man dann immer von einem Niveau, auf das man sich nicht herab begibt. Eigentlich hätte ich mich gerne auf dieses Niveau begeben. Ich finde noch nicht einmal was schlimmes an diesem Niveau. Allerdings, ich hab das Gefühl, für sowas bin ich viel zu Alt. Wirklich, auch wenn ich nicht wirklich alt bin. Was soll man sich da herumschlagen? Er ist es nicht wert, dieser Satz muß auch erst mal verstanden werden. Eigentlich ist er´s ja wert. Aber die Zeit, die dabei drauf geht nicht. Man könnte ja was viel schöneres machen. Und wenn man hinterher die Fresse dick hat und zu allen sagen muß du solltest mal den anderen sehen, wird einem die Zeit schon klar machen, dass diese fünf Minuten deines Lebens vollkommen falsch angelegt waren. Er kommt gleich, war meine Antwort. Thema durch und LeckMich,Baby!

4
Nov
2006

Saublöde Zeiten

Nach einen weiteren irren Tag im Fantastika und den Neuigkeiten, dass der Azubi nicht übernommen wird (Azubis werden bei uns spätestens nach ihrer zweiten Woche als vollwertige Arbeitskraft gezählt) und wir angeblich noch einer zuviel in der Abteilung sind (wir wurden von neun auf sechs geschrumpft, sind also vermutlich bald nur noch zu viert), schleppe ich mich wie ein angeschossener Truthahn in meine Hifi-Bretterbude, lasse mich abermals auf die kleine Couch fallen, falle sofort weiter in einen tiefen Schlaf und träume von der Zukunft:

Helga: Hallo?
Ed: Hallo?!
Helga: Dich meine ich doch gar nicht!
Ed: Was ist denn?
Helga: Wo sind die alle?
Ed: Wer?
Helga: Na Josh und der dünne lange, und der mit dem Schnurrbart und der Junge und der mit den durcheinander seienden Haaren, der Dicke, der Vorlaute... Wo sind die alle?
Ed: Die sind alle weg!
Helga: Wie weg?
Ed: Hast du´s noch nicht gehört? Die Zentrale hat mitbekommen, das die Geräte hier sprechen können. Also hat man alle Verkäufer abgeschafft. Wir müssen jetzt selber sehen, das wir hier nicht alt werden.
Helga: Hast du wieder zuviel Bon Jovi gehört?
Ed: Nein. Jedes Gerät muß sich drei gute Argumente einfallen lassen, warum es besser ist als die anderen.
Helga: Du bist bescheuert!
Ed: Ich zum Beispiel sehe gut aus und klinge hervorragend.
Helga: Und das dritte Argument?
Ed: Ich strotze vor Kraft.
Helga: So, du Kraftmeier? Räumst du dann hier jeden Tag auf und hälst Ordnung?
Ed: Das macht die Putzkolone jeden Morgen. Da sehen wir sie dann wieder.
Helga: Wen?
Ed: Na Josh und den dünnen, den mit dem Schnurrbart und er junge und er mit den komischen Haaren.
Helga: Und der Dicke und der Vorlaute?
Ed: Tja, die haben´s leider nicht geschafft.

Ein Kunde tritt ein.

Ed: Guten Tag, kann ich ihnen Helfen?
Kunde: Ja, ich brauche einen Sat-Receiver.
Ed: Ja, die haben wir da drüben.
Kunde: Können sie mir da was empfehlen?
Ed: Nö.
Kunde: Warum nicht?
Ed: Ich hab keine Ahnung von Sat-Receivern.
Kunde: Wozu arbeiten sie denn hier?
Ed: Ich arbeite nicht, ich stehe hier nur so rum.
Helga: Die Geräte erzählen ihnen jetzt selber, wie toll sie sind. Gehen sie einfach mal rüber und sprechen sie den hübschesten Receiver an.
Ed: Ist´n bißchen wie auf´m Strich. Nur billiger.
Helga: Aber nicht viel...
Ed & Helga zusammen: Hahahahaha....

Als ich wieder aufwache, bin ich gerade dabei einen MP3-Player umzutauschen. Die Nacht habe ich offensichtlich im Laden verbracht. Ich bin wie gerädert. Eine fröhliche Kundin kommt zu mir und sagt: Entschuldigung, können sie mir sagen welcher DVD-Spieler qualitativ besser ist? Der für 19 Euro oder der für 22,99?
Ich antworte: Da fragen sie die beiden doch am besten selbst.

Danach tausche ich einen weiteren MP3-Player um. Wie ich glaube, dass der Kunde nicht hinsieht, versuche ich mir das Ding in den Schädel zu rammen, doch durch den Stoß gegen meinen Kopf zerbröselt er in meiner Hand. Sehen sie, das ist doch auch keine Qualität, sagt der Kunde. Und ein anderer sagt: Entschuldigung, sind sie ganz alleine hier?

2
Nov
2006

Der Fotzenköpfige Rosettenhengst

Kd: Ist ihnen entgangen, dass ich nun seit geraumer Zeit hinter ihnen stehe?
Josh denkt: Hubs, gar nicht gesehen.
Josh: Allerdings, ich habe ja hinten keine Augen.
Josh denkt: Autsch, das gibt wieder Ärger.
Kd: Sind sie denn wohl der Einzige hier, oder gibt es auch noch einen kompetenten Verkäufer?
Josh denkt: Ach du scheiße.
Josh: Im Moment bin ich allein, aber ich will ihnen gerne weiter helfen...
Was kann ich den für sie tun?
Kd: Ich suche einen DVD-Abspielgerät.
Josh: Schon bestimmte Vorstellungen?
Kd: Deswegen frage ich ja sie! Oder ist das schon zu schwierig für sie?
Josh denkt: Oha, na das soll ja was werden mit uns beiden. Mmmhh...
Josh: ... möchten sie das Gerät auch als CD-Spieler benutzen?
Kd: Das geht sie doch wohl gar nichts an, wie ich das Gerät nutze!
Josh denkt: Aha. Schonmal was von Bedarfsermittlung gehört?
Josh: Ok, dann empfehle ich ihnen einfach mal den Panasonic hier. Der hat alles, was aktuell notwendig ist um die beste Qualität in der Preisklasse zu erreichen und macht durch seine hochwertige Vidoewandlerbestückung wirklich ein gestochen scharfes Bild.
Josh denkt: Zack, jetzt hab ich ihn.
Kd: Ich verstehe ihren Kauderwelschquatsch nicht. Können sie nicht normal reden? Können sie das nicht?
Josh denkt: Also nochmal für ganz blöde...
Josh: ...das Ding ist gut.
Kd: Soso, das Ding. Sehr seriös. Und was kann es so, das Ding?
Josh denkt: Das Ding kann furchtbar schmerzhaft sein, wenn es einem an den Schädel knallt.
Josh: Im Grunde genommen deckt der an Abspielformaten alles ab, was aktuell gebraucht wird.
Kd: Woher wissen sie denn wohl, was ich so brauche.
Josh denkt: Ach ja, ich weiß gar nichts.
Josh: Soll er irgendwelche bestimmten Formate lesen können, wie Divx oder ähnliches?
Kd: Ich hab gesagt, kein Kauderwelsch. Hören sie endlich auf damit, ich meine das ernst, oder ich lasse augenblicklich ihren Chef herkommen. Sowas kann man doch keinem Anbieten, was sie hier von sich geben.
Josh denkt: Der Job ist schön, der Job ist schön, der Job ist...
Josh: Drehen wir das Gerät doch mal um.
Josh denkt: Immer schön weitermachen, nicht nervös werden...
Kd: Und was soll das wieder bringen?
Josh: Damit sie sehen können, welche Anschlüsse das Gerät hat.
Kd: Da kenne ich mich nicht mit aus. Hören sie bloß auf damit. Verstehen sie mich nicht? Oder ist ihnen das hier schon wieder zuviel?
Josh: Also wenn ich ihnen wirklich ein gutes Gerät empfehlen soll, dann ist es wirklich der Panasonic.
Kd: Wirklich?
Josh: Ja.
Kd: Warum sagen sie denn immer wirklich?
Josh denkt: hä?
Josh: hä?
Kd äfft mich nach: Hä! Hä! Ich meine nur, wenn sich jemand wiederholt, ist das immer ein Zeichen von nervosität.
Josh: Wirklich?
Kd: So ist es.
Josh denkt: Oh man, jetzt ist der Spaß aber bald vorbei.
Josh: Wissen sie, schauen sie sich doch einfach nochmal ein wenig um, wenn sie noch fragen haben, ich bin auf jeden fall hier. Wirklich.
Josh: Oder ich fahre direkt zur Hölle, da ist´s im Moment bestimmt angenehmer als hier.
Kd: Aber ich glaube nicht, das wir beide schon fertig sind.
Josh: Also ich schon.
Kd: Also wissen sie... So geht das nicht. Sie sind doch hier zum Beraten. Oder was? Oder können sie das nicht? Ist es zu schwer für sie? Ich warne sie. Sie sind nicht der erste, den ich vor seinem Chef stramm stehen lasse. Glauben sie, ich lasse mich auf diese Art und Weise von ihnen behandeln? Mit mir nicht, mein lieber. Das können sie sich abschminken. Und diese patzige Art ist glaube ich auch nicht im Sinne ihres Chefs, den sie jetzt augenblicklich hier her holen. Aber sofort!
Josh denkt: Der Chef ist in seinem Büro. Der Laden ist fast leer, also niemand der mich hört.
Josh: Ich würde mir lieber nackt und mit einem Hammer auf meinen eigenen Schädel einschlagend im Galopp quer durch diesen Laden hüpfend die eigene Zunge abbeissen, als mit ihnen noch ein einziges Wort sprechen zu müssen. Und jetzt, da ich endlich bemerkt habe, dass sie offensichtlich nichts anderes verfolgen, als meine von meinem Chef teuer bezahlte Zeit sinn und gewinnfrei in Anspruch zu nehmen, rate ich ihnen sich möglichst nicht länger in meiner Nähe aufzuhalten, sie abartiger fotzenköpfiger Rosettenhengst.

Kd. bleibt sprachlos zurück.

Zehn Minuten später.

Kd. kommt mit Chef im schlepptau zu mir und mein Chef spricht mich direkt an: Hast du den Kunden abartig und fotzenköpfiger, wendet sich dem Kd. zu, was...
Kd: Rosettenhengst!
Chef: ... Fotzenköpfiger Rosettenhengst genannt?
Kd: Und abartig!
Chef: Einen abartigen fotzenköpfigen Rosettenhengst?
Josh: Was? Fotzen... was?
Kd: Fotzenköpfiger Rosettenhengst hat der gesagt.
Josh: Wie bidde? Was ist denn das?
Josh denkt: Ich liebe South Park.
Chef: Hast du das gesagt?
Josh: Äh, ich glaube nicht!
Kd: Jawohl, ich denke mir das doch nicht aus.
Chef: Hast du das gesagt, oder nicht?
Josh: Entschuldige mal, wie lang arbeite ich jetzt für dich? Du glaubst doch wohl selber nicht, das ich so mit ´nem Kunden spreche? Entschuldigung? Fotzen... dingsbums? Hallo?!
Kd: Der hat das zu mir gesagt. Fotzenköpfiger Rosettenhengst hat der gesagt. Ich bin doch nicht verrückt. Fotzenköpfiger Rosettenhengst.
Josh: Was ist denn ein Rosettenhengst?
Kd: Das weiß ich doch nicht!
Josh: Ja warum sagen sie´s denn dauernd?
Kd: Sie haben das doch gesagt! Ich glaub ich spinne.
Josh: Ich weiß gar nicht, wie man auf sowas kommt!
Kd: Ich habs doch gehört. Fotzenrosettendings. Eine Sauerei ist das. Ich will das der gefeuert wird. Das gibts doch nicht.
Chef: Wer hier gefeuert wird bestimme immer noch ich. Beruhigen sie sich erstmal.
Kd: Ich will mich aber nicht beruhigen. Fotzenhengst hat der gesagt. So eine blöde Sau. Ich wollte hier nur in frieden was kaufen, und jetzt sowas. Der ganze Laden ist doch versaut. Ich kauf hier gar nichts mehr. Das ist nicht mein Niveau, hier. Ich bin kein Fotzenhengst.
Chef: Beruhigen sie sich.
Josh denkt: Fotzenköpfiger Rosettenhengst, du Pfeife.
Josh: Ich glaube, ich muß mich jetzt mal um ein paar richtige Kunden kümmern, Ok?
Chef: Jaja, geh ruhig. Ich mach das schon.
Kd: Das gibts doch nicht. Damit kommt der durch. Was sind sie denn für´n Chef? Bei mir wäre der rausgeflogen. Die blöde Sau. Der ist selber so´n Fotzending. Der kriegt gleich ´ne Fotze von mir, aber kräftig. Sowas hab ich noch nicht erlebt. Ein perverses Pack...

Chef nimmt unter dem stetigen Geschrei des Fotzenköpfigen Rosettenhengsts sein Telefon und ruft den Hausdetektiv.
Chef: Hallo, hier möchte jemand dringend gehen.
Kd: Das ist doch ´ne sauerei hier. Erst wird man beleidigt, dann bin ich auch noch der blöde. Von dem da, schreit durch den ganzen Laden und zeigt auf mich, von dem würde ich mich nicht beraten lassen. Passen sie da mal schön auf, sonst nennt der sie auch noch Fotzkopp oder sowas. Die blöde Sau.

Die Hausdetektive treffen zu zweit in der Abteilung ein.

Detektive: So, dann kommen sie doch mal mit raus.
Kd: Was? Wer sind sie denn jetzt? Was wollen sie? Lassen sie mich sofort los. Das gibts doch nicht. Ich hab ja wohl das recht...

Der Kd. wird hinausgeleitet, das Gezehter wird leiser und verschwindet dann auch recht zügig.

Chef kommt nochmal zu mir: Was war denn das?
Josh: Keine Ahnung. Der war schon so aufgeregt, als er hier reinkam.
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