30
Sep
2006

Der Mann der nichts wußte

Sie haben auf der Straße unglaublich viel Geld gefunden und möchten es jetzt so schnell wie möglich verjubeln, bevor sie ein schlechtes Gewissen kriegen. Also wenden sie sich an einen Verkäufer in einem Geschäft ihrer Wahl.

Und zwar an den Mann der gar nichts wusste...

Man erkennt ihn nicht sofort. Zuerst einmal ist er äußerst hilfsbereit. Sie bekommen das Gefühl der Sicherheit. Sie glauben, sie sind gut bei ihm aufgehoben. Dann stellen sie ihre Frage.

Gute Frage, wird er ihnen antworten und im Grunde genommen war´s das auch schon. Wenn sie sich jetzt dazu hingerissen fühlen, zu sagen tja, gute frage, nächste frage, was? dann sind sie bei ihm richtig.

Bauen sie sich mit ihm ein Gerüst voller doofer Phrasen, von dem sie sich dann beide herunterstürzen können. Im Grunde genommen ist eine Antwort ja auch nicht so wichtig. Es ist ja nicht ihr Geld, was sie da auf den Kopf hauen. Eigentlich ist es moralisch bedenklich, was sie da tun und deshalb bin ich auch der Überzeugung, dass die Antwort gute Frage für sie die richtige ist. Stellen sie doch noch eine Frage.

Tja, kommt als nächstes von dem Mann der dafür bezahlt wird sich in diesem Geschäft auszukennen, da müsste ich mal den Kollegen fragen.
Und was glauben sie, was jetzt wohl passiert? Genau, gar nichts, denn der Kollege der bescheid weiß ist gerade zur Pause.

Im Einzelhandel ist es so: Jeder, der bescheid weiß, bekommt seine Pause. Jeder, der keinen Plan hat, muß seine Pause an den bescheid wissenden abgeben. Stehen also drei Leute in einer Abteilung, von denen ihnen keiner weiter helfen kann, ist damit zu rechnen dass der Kollege, von dem alle reden die nächsten vier Stunden nicht mehr auftaucht.

Und was machen sie dann? Sie müssen die Kohle los werden, sonst wird ihre Frau zu Hause misstrauisch und glaubt sie hätten sich auf der Rennbahn herumgetrieben. Oder ihr Mann mahlt sich diverse Fantasien aus, wie sie sich auf´m Strich ein wenig was nebenbei verdienen.

Wenn sie ´ne Frau sind, rennen sie los und legen sie das Geld in Schuhe an. Wie uns das Fernsehen lehrt, machen alle Frauen dass so. Außerdem meine ich beobachtet zu haben, dass sie da keine große Beratung brauchen. Und wenn sie ein Mann sind, ja dann gute Nacht. Sie kriegen´s doch sowieso nicht hin. Geben sie das Geld einfach dem armen Kerl, der sie beim reingehen an der Tür um ein paar Cent angebettelt hat. Hinter her wird es ihnen garantiert besser gehen.

Daher auch die Weisheit meines Großvaters: Männer tragen das Gewissen im Herzen. Frauen an den Füssen.
- Opi, hasste heute schon deine Pillen genommen?
- Gute Frage…
, waren seine letzten Worte.

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Karl Kackbratze hatte immerhin eine Wahl und die hat...
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