kauf mich, baby!
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Riffels
Riffels
2006-12-02T20:40:07Z
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1
2000-01-01T00:00:00Z
kauf mich, baby!
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Kundenquatsch mit Josh
http://joshuablog.twoday.net/stories/3015486/
<b>Einsicht</b><br />
Josh: So, das sind dann ihre Garantieunterlagen. Die Garantie für den Lautsprecher dauert Zehn Jahre. <br />
Kd: Zehn Jahre? So lange lebe ich ja gar nicht mehr. <br />
<br />
<b>Verwirrung</b><br />
Kd: Wie schließe ich den neuen IPod Shuffle denn an meinen PC an? Der hat ja gar keine Schnittstelle!<br />
Josh: Im Lieferumfang ist ein Adapter vom Kopfhörerausgang auf die Schnittstelle.<br />
Kd: Auf den Kopfhörerstecker? Wollen sie mich verarschen?<br />
Josh: Kein Stück. Der Adapter ist drin. Das funktioniert. <br />
Kd: Können sie mir dann hier noch bei den Glühbirnen helfen?<br />
Josh: Ne, leider nicht. Da können sie am besten jemanden aus der Photoabteilung ansprechen. <br />
Kd: Was hat denn die Photoabteilung mit Glühbirnen zu tun?<br />
Josh: Die machen das Zubehör auch mit. <br />
Kd: Ich soll für ´ne Glühbirne in die Photoabteilung gehen? Das glauben sie doch wohl selbst nicht. <br />
Josh: Ehrlich gesagt, ich glaube ganz fest daran. Sie müssens nur wollen. <br />
Kd: Jetzt werden sie mir mal nicht schnippisch, junger Mann<br />
<br />
<b>Unglaubwürdig</b><br />
Kd: Welcher von den DVD-Recordern ist denn nun besser, der Sony oder der LG?<br />
Josh: Natürlich der Sony. Das Bild ist besser, der hat HDMI für ihren Flachbildschirm, das war´s ja, was sie suchten und er hat ein viel übersichtlicheres Menü, sie sagten ja er müsse für ihre Frau (natürlich, er weiß alles, nur die Frau, die hat wieder keinen Plan) recht übersichtlich und einfach in der Menüführung sein. Das isser.<br />
Kd: Und der LG?<br />
Josh: Naja, der kostet auf jeden Fall hundertfünzig Euro weniger und hat nicht einmal eines der von ihnen gesuchten Funktionen. <br />
Kd: Aber der ist auch gut?<br />
Josh: In dieser Preisklasse schon. <br />
Kd: Aber nicht so gut wie der Sony?<br />
Josh: Der Sony kostet ja auch hundertfünzig Euro mehr. Der bietet ihnen dafür auch mehr. <br />
Kd: Aber ist der LG auch ´n bißchen gut?<br />
Josh: ... ja...<br />
Kd: Gut, dann nehme ich den LG. <br />
<br />
<b>Unkonzentriert</b><br />
Kd: Und ist der denn auch gut?<br />
Josh: Der ist sogar ziemlich gut, denn damit haben sie den Vorteil, blablablablabla... <br />
... für 499 Euro können sie da eigentlich nicht viel verkehrt machen. Allerdings gibts den nur in Silber. <br />
Kd: Aha. 499? <br />
Josh: Ja.<br />
Kd: Gibts den auch in Silber?<br />
Josh: Den gibts nur in silber!<br />
Kd: Aha. Auch noch andere Farben?<br />
Josh: Wissen sie was? Ich nehme jetzt ihre Frau, stelle sie auf den Kopf und drehe sie fünf Mal im Kreis. Danach stelle ich sie wieder hin und dann fragen wir sie gemeinsam, ob es noch andere Farben gibt. <br />
Kd: Jaja, schauen sie mal nach, bitte. <br />
Josh: Brauche ich nicht. Es gibt ihn nur in silber. <br />
Kd: Sind sie da ganz sicher?<br />
Josh: Aber sowas von. <br />
Kd: Ok, aber ich hätte ihn dann doch lieber in Schwarz. <br />
<br />
<b>Unvorhersehbares Ende</b><br />
Kd: Hallo, sind sie hier beschäftigt?<br />
Josh: Ja.<br />
Kd: Sie arbeiten hier?<br />
Josh: Ja.<br />
Kd: In dieser Abteilung?<br />
Josh: Ja. <br />
Kd: Kennen sie sich mit den CD-Spielern aus?<br />
Josh: Ja.<br />
Kd: Wo man so CD´s abspielen kann, und MP3?<br />
Josh: Ja.<br />
Kd: Können sie mir da weiter helfen?<br />
Josh: Ja. <br />
Kd: Darf ich ihnen dann mal eine Frage stellen?<br />
Josh: Ja. <br />
Kd: Hat dieses Gerät auch eine A-B Repeat-Taste auf der Fernbedienung?<br />
Josh: Keine Ahnung.
Josh Benjamin
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Copyright © 2006 Josh Benjamin
2006-12-02T20:37:00Z
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Nochmal erklären
http://joshuablog.twoday.net/stories/3003230/
Im Laufe der Jahre hat man im Umgang mit behinderten Kunden eine gewisse Routine entwickelt. Laß den Stotterer ausreden, zeig dem Rollstuhlfahrer nicht die Geräte aus dem obersten Regal oder nimm sie halt für ihn heraus und führe die Hand des Blinden über die Fernbedienung. Kein Problem. <br />
<br />
Anderere Grundsätze gelten weniger als Routine, wie zum Beispiel versuche mit dem Elektrorolli-Fahrer Schritt zu halten, wenn er durch den Laden peest, frage nicht nach, warum ein Taubstummer eine Stereoanlage für sich kaufen möchte und lach nicht, wenn ein lieber Freund aus den lokalen Werkstätten mitten im Laden vor einem Zubehör-Regal die Hosen herunter lässt und schwungvoll mit den Hüften zu kreisen beginnt. <br />
<br />
Während ich versuche, jemandem den Unterschied zwischen DVD-Recordern und DVD-Spielern zu erklären fängt hinter mir ein lautes Gepiepse an, dass ich eigentlich nur von der Müllabfuhr kenne. Jedoch, der Mann im E-Rolli fuhr dort im Rückwärtsgang in meine Richtung und offensichtlich war ich der Orientierungspunkt. Das piepen kam tatsächlich in immer kürzeren Abständen und es wurde auch permanent lauter. Als ich mich umdrehte, machte er eine halbe Drehung und da war er, in seinem High-Tech Geschoss und fragte nach Bügeleisen. Und ich fragte mich noch, warum trägt der Mann ausgerechnet Wanderschuhe? <i>Weils bequem ist</i>, sagte er und drückte auf´s Gas um den Aufzug noch rechtzeitig zu erreichen. <i>"Also, DVD-Recorder können auch aufnehmen, DVD-Spieler können das nicht. Nur abspielen."</i> <br />
<br />
<i>"Och, das kann ich doch gar nicht bedienen"</i>, erklärte die junge Frau vor mir, und ich beobachtete den fröhlichen Wandersmann, wie er in seinem Hot-Wheeler eine Piorette nach der anderen drehte, während der gläserne Aufzug sich mit ihm über uns erhob. Und dann lachte er sich kaputt, als er von oben den Mann mit den runtergelassenen Hosen vor unserem Zubehör-Regal stehen sah. <i>"Ich bin ja technisch sehr unbegabt",</i> schilderte mir die Dame, vielleicht 22, 25, nicht älter, ihr großes Problem. Den Unterschied zwischen einem DVD-Spieler und einem DVD-Recorder habe sie immer noch nicht so ganz begriffen. <i>"Zieh dich sofort wieder an, das geht doch hier nicht," </i> schimpfte der Betreuer seinen tanzenden und lachenden Schützling. <br />
<i>"Kein Problem"</i>, sprach ich, <i>"ich erklär´s nochmal</i>..."
Josh Benjamin
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2006-11-29T22:43:00Z
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Arschlochtag
http://joshuablog.twoday.net/stories/2997593/
Sind wir nicht alle nur ein paar blöde Arschlöcher? Wird man nicht irgendwann automatisch zum Arschloch, wenn man permanent von Arschlöchern umgeben ist? Wir wissen es nicht. An Tagen wie heute wüsste ich es gerne. Bin ich jetzt hier das Arschloch, oder mein gegenüber? <br />
<br />
Ein ganz klares Arschloch begegnete mir heute Morgen. Eine weitere Beschwerde über mich, nachträglich vom letzten Samstag. Der Kunde ist ein alter bekannter, der mir vor ein paar Monaten nachdem wir beide uns im Grunde schon einig waren dass er einfach zu dumm ist um den Sachverhalt zu verstehen erklärte, ich sei Plump mit Kunden. Hab ich mir natürlich gemerkt und gleich aufgeschrieben. Offensichtlich kriegt er einfach nicht genug von mir. Diverse Male habe ich ihn bereits wieder getroffen bei uns, meistens tauschte er gerade irgendwas um. Am besagten Samstag zog ich mit meiner vollgepackten Palette an ihm vorbei, während er einen gerade gekauften Sony Fernseher beanstandete. Ich versuche den Kontakt mit ihm möglichst gering zu halten. Doch nicht einmal das hat geholfen. So stand er denn heute Morgen im Fantastika, um sich über mich zu beschweren. Was mich dann doch noch überascht hat, denn normalerweise kenn ich meine Pappenheimer. <br />
<br />
So steht er denn vor mir und meinem lieben Kollegen und Vorgesetzten und erklärt ihm, ich habe ihm gesagt, solche Kunden wie ihn bräuchten wir nicht, die hier immer alles umtauschen. Sowas hört niemand gern. Deswegen sag ich´s ja auch gar nicht erst. Also wird mir die Sache unheimlich, kann der etwa Gedanken lesen? Davon abgesehen, habe ich seit Monaten kein Wort mit ihm gesprochen. Und über damals wollte er sich auch nochmal beschweren. Aber das hatten wir recht schnell abgehackt. <i>Sie haben sich deswegen doch schon beschwert.</i> Es gilt: Eine beschwerde pro Fehltritt. Leider bin ich bei ihm jetzt schon so weit, dass ich Fehltritte begehen kann, ohne ihn überhaupt anzusehen. <i>Sie kommen jetzt sofort zurück,</i> rief er mir hinterher. Ich konnte nicht anders als diese armselige Beschwerde als Schwachsinn abzutun und ihm zu sagen, dass wir beide wissen, dass ich gar nichts zu ihm gesagt habe. Für sowas hat niemand Zeit. <i>Vergiss es,</i> sagte mein Chef, und das war´s. <br />
<br />
Die nächsten Kunden waren allesamt Arschlöcher wie sie im Buche stehen. <i>Ich bin Polizist, und ob dass so richtig ist, wie sie den Umtausch handhaben, dass werde ich überprüfen. Aber machen sie mal.</i> Klar mach ich. Polizist! Demnächst werde ich noch verhaftet. <br />
<br />
<i>Wenn sie eine Frage zum Zubehör haben, kann ihnen meine Kollegin da drüben sicher schneller weiterhelfen als ich,</i> sage ich einer älteren Dame, während ich den Polizisten verartzte. <i>Nee,</i> sagt sie, sie gehöre zu dem Polizisten und da würde sie mich sowieso nicht fragen. Oha. <br />
<br />
Und noch geiler ist es, wenn man am Abend die Kollegen regelrecht antreiben muss, einem Kunden weiterzuhelfen der sich für Pay-TV interessiert. Als würde man ein paar Kühen das Tanzen beibringen wollen, ist das manchmal. <i>Jetzt hilf dem Kunden, verfickt noch eins. Ich hab´s langsam auch Satt. </i> Rebellisches Muhen kam aus ihren Mündern, doch dann bewegten sie sich endlich. Ich werde mir so einen Schock-Apparat besorgen, um demnächst mit ein paar Tausend Volt bewaffnet solche Sachen beschleunigen zu können. <br />
<br />
Und im Supermarkt heizten heute zwei dumme Blagen von ca. doch schon sechzehn mit ihren Rädern vom hinteren Eingang zum Vorderen am Bäcker vorbei. <i>Hey,</i> ruft die Dame mit dem Brot in der Hand, <i>nicht mit den Fahrrädern hier durch.</i> Interessiert die gar nicht. Kurz vor der Tür ruft der eine <i>wir sind doch schon wieder draußen, oder?</i><br />
<br />
Man nehme sie und erschlage sie alle. Oder zumindest ein paar. Oder wenigstens einen. Wenn ich die Wahl hätte... ach... ich wüsste es auch nicht.
Josh Benjamin
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Copyright © 2006 Josh Benjamin
2006-11-28T20:02:00Z
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Karl Kackbratze und seine Gutschrift
http://joshuablog.twoday.net/stories/2962580/
Wir tauschen um. Alles. Immer. Andauernd. Auch wenn es für manche nicht so aussieht, sind wir sehr Kulant. Manchmal gibt es allerdings ein paar Schwierigkeiten.<br />
<br />
Kd: <i>Ich möchte das hier Umtauschen. <br />
</i>Der Kunde möchte also etwas umtauschen. Vielleicht möchte er es gar nicht tauschen sondern sogar das Geld zurück. Und das Gerät? Ist es noch in Ordnung? Gefällt es ihm vielleicht nicht? Oder ist es defekt, und ihm wäre tatsächlich mit einem einfachen Umtausch geholfen. Mal sehen. <br />
Josh: <i>Natürlich, was ist denn mit dem Gerät?</i><br />
Kd: <i>Wie, was ist mit dem Gerät? Hier, zurück!</i><br />
Josh: <i>Ist es Kaputt?</i><br />
Kd: <i>Das ist nicht kaputt, ich will´s umtauschen.</i><br />
Josh: <i>Also, das Gerät ist in Ordnung, sie möchten nur ein anderes?</i><br />
Kd: <i>Nee, ich will nix tauschen hier, ich will mein Geld zurück.</i><br />
Alles klar, Bedarfsermittlung abgeschlossen. Gefällt nicht, Geld zurück. <br />
Josh: <i>Ok, zeigen sie mir den Kaufbeleg?</i><br />
Kd: <i>Weiß ich nicht, wo der ist. Geht das nicht auch so?</i><br />
Josh: <i>Nö!</i><br />
Kd: <i>Aber ich hab das hier gekauft. Mein Freund war auch dabei. Der kann das bezeugen und da brauch ich keinen Beleg, da bin ich, glaube ich, recht gut informiert! Ich studiere Jura.</i><br />
Richtig. Sein Freund war beim Kauf dabei und kann bezeugen das dieses Ding bei uns und nicht irgendwo anders gekauft wurde. Da hat er recht. Sein Freund muß es nur bezeugen. <br />
Josh: <i>Wo ist denn der Freund?</i><br />
Kd: <i>Wie?</i><br />
Josh: <i>Na, der den Kauf bezeugen kann?</i><br />
Kd: <i>Ja, ich dachte das geht jetzt so?</i><br />
Josh: <i>Nö. Nicht ohne den Freund.</i><br />
Jetzt wird er sich warscheinlich als nächstes einen Freund besorgen der sagt, er habe dem Kauf beigewohnt. Jetzt müssen wird bezeugen, dass dem nicht so wahr. Deutsche Gesetze sind irgendwie doof. <br />
<br />
Bei einer Auszahlung an einen Kunden sind wir angehalten, seine Anschrift aufzunehmen. So soll vermieden werden, das Wirtschaftsprüfer bei der Inventur fragen stellen wie: <i>Warum wird denn ständig Geld aus der Kasse gebucht? Wo geht das denn wohl hin?</i> Wird dieses zu sehr vernachlässigt, kann dem Händler größerer Ärger ins Haus stehen. <br />
<br />
Josh: <i>So, dann brauche ich noch ihren Namen und ihre Anschrift?</i><br />
Kd: <i>Nahein, die brauchen sie nicht.</i><br />
Josh: <i>Doch die brauche ich schon, (erklärt kurz warum)</i><br />
Kd: <i>Ich gebe ihnen meine Daten nicht. Ich bin doch nicht verrückt.</i><br />
Josh: <i>Dann kann ich ihnen auch keine Gutschrift erstellen.</i><br />
Kd: <i>Ich will auch keine Gutschrift, ich will das Geld wieder haben.</i><br />
Josh: <i>Deswegen brauchen sie ja die Gutschrift, damit die Kasse das Geld an sie auszahlt. </i><br />
Kd: <i>Ja, dann machen sie´s doch. </i><br />
Josh: <i>Dann sagen sie mir bitte ihren Namen.</i><br />
Kd: <i>Nein.</i><br />
Josh: <i>Ok, dann gibt´s auch kein Geld. </i><br />
Na, so kommt man ja auch nicht weiter. Also wie wär´s damit: <br />
Josh: <i>Sie können mir auch irgendeinen Namen sagen. Denken sie sich einen aus, mir ist´s wurscht. Lassen sie ihrer Phantasie freien lauf. Wie hätten sie denn immer schon am liebsten heißen wollen? Gibt´s da einen Namen, den sie immer schon richtig toll fanden? Jetzt ist die Gelegenheit. Kommen sie, greifen sie zu. Danach fühlen sie sich besser. Machen sie sich locker und sagen sie mir zum Beispiel den Namen, den sie immer als Kind beim Cowboy und Indianer-Spielen gewählt haben. Jetzt sein sie doch nicht so. </i><br />
Oder man macht sich´s mal ganz einfach:<br />
Josh:<i> So? Sie wollen mir ihren Namen nicht sagen? Ok, dann denke ich mir eben einen aus. Karl Kackbratze, Popelallee 9 in 12345 Spinnerhausen. Das geben sie dann der Dame an der Kasse und von ihr kriegen sie dann mit einem lächeln das Geld ausgezahlt. </i><br />
Karl Kackbratze. Den kann bei uns wirklich niemand leiden.
Josh Benjamin
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Copyright © 2006 Josh Benjamin
2006-11-20T22:14:00Z
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LeckMich,Baby
http://joshuablog.twoday.net/stories/2908081/
Es gab Zeiten, da wäre ich ausgeflippt, hätte meine Stimme erhoben, hätte gewirkt wie ein kleiner kreischender Junge der verzweifelt versucht sich zu wehren. Aber das war Gestern. Heute bin ich erwachsen (kicher). Ärger? Die Stimme bleibt unten. Kein Adrenalin schießt mir durch die Adern und es gibt auch keine Unfälle diverser Gedankenläufe in meinem Gehirn, was in der Regel zu lustigen stottereinen führte, was mich auch gerne mal, naja, nicht zum Gespött gemacht hat, aber sehr souverän wirkt man dabei nicht gerade, wenn die Leute merken, dass man seine eigenen Sätze nicht fertig bringt. <br />
<br />
Und wenn ich mich schon beklage alt zu werden, ich habe eine gute Eigenschaft gefunden die mich nun im wahnsinnig hohen Alter von kurz vor 30 davor bewahrt, in heiklen Stress-Situationen den Kopf zu verlieren. Ich nenne sie: Das "LeckMich,Baby"-Gefühl (auch auf die Gefahr das irgendwelche dauererregten wieder verstärkt auf dieses Blog zugreifen werden)<br />
<br />
Ich will das ganze eigentlich nicht nochmal erzählen müssen, denn mittlerweile ist jeder Kollege im Fantastika über die Vorkommnisse aufgeklärt und es strengt verdammt an, immer wieder über die gleichen Vollidioten zu Sprechen, da es im Grunde eine riesen Zeitverschwendung ist. Aber als Blog-Mutter muß ich ja wohl ran. <br />
<br />
Also, in möglichst kurzen Worten:
<ul><li>Es geht um mich, </li>
<li>zwei böse Spanier (ist nicht rassistisch, aber für den Vorfall von Bedeutung (und ausnahmsweise waren es mal keine Türken)), </li>
<li>einen Surround-Receiver für 350 Euro, eine Finanzierung für dieses Gerät (350 Euro Finanzieren, für ein Gerät aus der Spassmacherelektronik? Ich hab mal ´ne Waschmaschine Finanziert. Waschmaschine! Das war <i>kurz nach meiner Ausbildung</i> und ich hatte noch keine 400 Euro, aber einen Haufen schmutziger Wäsche), </li>
<li>den Unwillen der Spanier mir ihre persönlichen Daten zu nennen, </li>
<li>mein Unverständniss, Geld von einer fremden Bank leihen zu wollen ohne dabei anzunehmen dass diverse persönliche Daten verarbeitet werden müssen, </li>
<li>meine in diesem Moment nicht präsente politische Bildung und die Suche nach einem Aufenthaltstitel in seinem Ausweis (wie gesagt, bisher habe ich immer nur türkische Mitbürger im Finanzierungsbüro gehabt und die Türkei gehört eben nicht zur EU, Spanien gehört definitiv dazu (das muss man wissen, sonst sind die Spanier in ihrer persönlichen Ehre gekränkt) also braucht es auch keinen Aufenthaltstitel), </li>
<li>eine persönliche Beleidigung von ausgerechnet dem Trottel, der mir 10 Prozent von 350 Euro falsch vorgerechnet hat und dann schon Sauer auf mich wahr, weil <i>ich</i> und <i>der Computer</i> im da was anderes sagen mussten, </li>
<li>meinen Unwillen mich noch weiter mit diesen zwei Blödpfeifen zu beschäftigen nachdem ich als Hirnlos, vollkommen bescheuert (wg. Aufenthaltstitel & Spanien i. d. EU) und als arrogantes Arschloch betitelt wurde, </li>
<li>die Tatsache, dass ich beide aus dem Finanzierungsbüro geworfen habe, wobei mir die Hackfresse mit der großen Klappe (der Übrigens nur als Begleitung des eigentlichen Finanzierungskunden in Erscheinung trat) auf dem Weg aus dem Büro erklärte, draußen hätte ich schon längst ein paar auf´s Maul gekriegt und ich muß aufpassen und der ganze Scheiss, </li>
<li>seinem nervenden Kumpel, der mir versichern wollte, er habe damit ja nichts zu tun (ER hat ja auch nichts gesagt, nur halbherzig genickt) und die Finanzierung unbedingt weiter machen wollte, worauf ich ihm dann einen Kollegen besorgte nachdem ich klar gemacht hatte, dass ich für keinen der Beiden mehr zur Verfügung stehe (denn wir stellen ja trotz querelen fast alle unsere verschissenen Kunden zufrieden), </li>
<li>und vor allem geht es <i>mir</i> darum, überhaupt nicht aus der Ruhe gekommen zu sein. </li></ul>
Auch nicht als mich der Blick eines Benicio Del Torro traf um mir dummen Arschloch nochmal Schläge anzudrohen, da draußen. Das Wort Arschloch drang in meinen Schädel ein, und suchte verzweifelt nach einer Bewertung. Die Bedeutung ist mir natürlich klar, ich benutze dieses Wort ja selber den lieben langen Tag in meinen Gedanken, aber wenn dieses Wort tatsächlich mal auf einen trifft, muß man ihm ja erstmal einen perönlichen Wert zuteilen. Sein Wert ist immer Abhängig, von der Person die es ausspricht. Ich muß sagen, es war mir vollkommen Wertlos. Im allgemeinen löst es Verbitterung bei dem getroffenen aus. Das Wort Arschloch signalisiert mir jedoch mittlerweile, <i>jetzt mußt du nicht mehr freundlich sein</i>, also bin ich wieder wie eigentlich ich bin.<br />
<br />
Doch wie gesagt, früher war ich viel aufgeregter in so einer Situation, heute stelle ich mich vor dem bulligen Stier mit dem Hirn eines Moskito und sage so unspektakuläre Worte wie: <i>Ich glaube du darfst den Laden jetzt verlassen. Umgehend</i>. Dabei dachte ich zum einen, wie schnell wohl die Detektive/Sicherheitsleute hier sein können, wenn ich gleich niedergewalzt werde (ich weiß eigentlich gar nicht, was der für´n Problem mit mir hatte, ich hatte nichtmal was rotes an mir) und zum Anderen, wie schnell könnte ich ihm die Eier wegtreten, ihm ein Stück Fleisch aus dem Gesicht beißen, seinen Kopf auf eines der Metallregale lenken wo er sich dann ausversehen eine der spitzen Regalkonsolen ins Auge sticht - sowas eben. Aber ich wahr ganz Ruhig. Er plötzlicherweise auch. Er ging. Motzend die Treppe runter, aber er ging. <i>Möglichst schleunigst aus der Tür</i>, habe ich ihm Empfohlen, auch das ist geschehen. Ich war verblüfft. <br />
<br />
Unser nächstes Treffen war auf unserem Parkplatz. Er wartete auf seinen Amigo und qualmte eine nach der anderen (er hätte ja auch ´ne kleine Siesta halten können). Als ich an ihm vorbei lief, stand er auf und sagte: <i>Ist der da noch drin?</i><br />
Was hätte ich sagen sollen? Verpiss dich, du dummer kleiner Wichser? Geh Nachos fressen? Stick dir ´nen Sombrero? Da spricht man dann immer von einem Niveau, auf das man sich nicht herab begibt. Eigentlich hätte ich mich gerne auf dieses Niveau begeben. Ich finde noch nicht einmal was schlimmes an diesem Niveau. Allerdings, ich hab das Gefühl, für sowas bin ich viel zu Alt. Wirklich, auch wenn ich nicht wirklich alt bin. Was soll man sich da herumschlagen? <i>Er ist es nicht wert</i>, dieser Satz muß auch erst mal verstanden werden. Eigentlich ist er´s ja wert. Aber die Zeit, die dabei drauf geht nicht. Man könnte ja was viel schöneres machen. Und wenn man hinterher die Fresse dick hat und zu allen sagen muß <i>du solltest mal den anderen sehen</i>, wird einem die Zeit schon klar machen, dass diese fünf Minuten deines Lebens vollkommen falsch angelegt waren. <i>Er kommt gleich</i>, war meine Antwort. Thema durch und LeckMich,Baby!
Josh Benjamin
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Copyright © 2006 Josh Benjamin
2006-11-08T11:15:00Z
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Der Fotzenköpfige Rosettenhengst
http://joshuablog.twoday.net/stories/2884710/
Kd: Ist ihnen entgangen, dass ich nun seit geraumer Zeit hinter ihnen stehe?<br />
Josh denkt: Hubs, gar nicht gesehen.<br />
Josh: Allerdings, ich habe ja hinten keine Augen.<br />
Josh denkt: Autsch, das gibt wieder Ärger.<br />
Kd: Sind sie denn wohl der Einzige hier, oder gibt es auch noch einen kompetenten Verkäufer?<br />
Josh denkt: Ach du scheiße.<br />
Josh: Im Moment bin ich allein, aber ich will ihnen gerne weiter helfen...<br />
Was kann ich den für sie tun?<br />
Kd: Ich suche einen DVD-Abspielgerät.<br />
Josh: Schon bestimmte Vorstellungen?<br />
Kd: Deswegen frage ich ja sie! Oder ist das schon zu schwierig für sie?<br />
Josh denkt: Oha, na das soll ja was werden mit uns beiden. Mmmhh...<br />
Josh: ... möchten sie das Gerät auch als CD-Spieler benutzen?<br />
Kd: Das geht sie doch wohl gar nichts an, wie ich das Gerät nutze!<br />
Josh denkt: Aha. Schonmal was von Bedarfsermittlung gehört?<br />
Josh: Ok, dann empfehle ich ihnen einfach mal den Panasonic hier. Der hat alles, was aktuell notwendig ist um die beste Qualität in der Preisklasse zu erreichen und macht durch seine hochwertige Vidoewandlerbestückung wirklich ein gestochen scharfes Bild. <br />
Josh denkt: Zack, jetzt hab ich ihn. <br />
Kd: Ich verstehe ihren Kauderwelschquatsch nicht. Können sie nicht normal reden? Können sie das nicht?<br />
Josh denkt: Also nochmal für ganz blöde...<br />
Josh: ...das Ding ist gut. <br />
Kd: Soso, das Ding. Sehr seriös. Und was kann es so, das Ding?<br />
Josh denkt: Das Ding kann furchtbar schmerzhaft sein, wenn es einem an den Schädel knallt.<br />
Josh: Im Grunde genommen deckt der an Abspielformaten alles ab, was aktuell gebraucht wird.<br />
Kd: Woher wissen sie denn wohl, was ich so brauche. <br />
Josh denkt: Ach ja, ich weiß gar nichts.<br />
Josh: Soll er irgendwelche bestimmten Formate lesen können, wie Divx oder ähnliches?<br />
Kd: Ich hab gesagt, kein Kauderwelsch. Hören sie endlich auf damit, ich meine das ernst, oder ich lasse augenblicklich ihren Chef herkommen. Sowas kann man doch keinem Anbieten, was sie hier von sich geben. <br />
Josh denkt: Der Job ist schön, der Job ist schön, der Job ist...<br />
Josh: Drehen wir das Gerät doch mal um.<br />
Josh denkt: Immer schön weitermachen, nicht nervös werden...<br />
Kd: Und was soll das wieder bringen?<br />
Josh: Damit sie sehen können, welche Anschlüsse das Gerät hat.<br />
Kd: Da kenne ich mich nicht mit aus. Hören sie bloß auf damit. Verstehen sie mich nicht? Oder ist ihnen das hier schon wieder zuviel?<br />
Josh: Also wenn ich ihnen wirklich ein gutes Gerät empfehlen soll, dann ist es wirklich der Panasonic. <br />
Kd: Wirklich?<br />
Josh: Ja.<br />
Kd: Warum sagen sie denn immer wirklich?<br />
Josh denkt: hä?<br />
Josh: hä?<br />
Kd äfft mich nach: Hä! Hä! Ich meine nur, wenn sich jemand wiederholt, ist das immer ein Zeichen von nervosität. <br />
Josh: Wirklich?<br />
Kd: So ist es. <br />
Josh denkt: Oh man, jetzt ist der Spaß aber bald vorbei. <br />
Josh: Wissen sie, schauen sie sich doch einfach nochmal ein wenig um, wenn sie noch fragen haben, ich bin auf jeden fall hier. Wirklich.<br />
Josh: Oder ich fahre direkt zur Hölle, da ist´s im Moment bestimmt angenehmer als hier. <br />
Kd: Aber ich glaube nicht, das wir beide schon fertig sind. <br />
Josh: Also ich schon. <br />
Kd: Also wissen sie... So geht das nicht. Sie sind doch hier zum Beraten. Oder was? Oder können sie das nicht? Ist es zu schwer für sie? Ich warne sie. Sie sind nicht der erste, den ich vor seinem Chef stramm stehen lasse. Glauben sie, ich lasse mich auf diese Art und Weise von ihnen behandeln? Mit mir nicht, mein lieber. Das können sie sich abschminken. Und diese patzige Art ist glaube ich auch nicht im Sinne ihres Chefs, den sie jetzt augenblicklich hier her holen. Aber sofort!<br />
Josh denkt: Der Chef ist in seinem Büro. Der Laden ist fast leer, also niemand der mich hört. <br />
Josh: Ich würde mir lieber nackt und mit einem Hammer auf meinen eigenen Schädel einschlagend im Galopp quer durch diesen Laden hüpfend die eigene Zunge abbeissen, als mit ihnen noch ein einziges Wort sprechen zu müssen. Und jetzt, da ich endlich bemerkt habe, dass sie offensichtlich nichts anderes verfolgen, als meine von meinem Chef teuer bezahlte Zeit sinn und gewinnfrei in Anspruch zu nehmen, rate ich ihnen sich möglichst nicht länger in meiner Nähe aufzuhalten, sie abartiger fotzenköpfiger Rosettenhengst.<br />
<br />
Kd. bleibt sprachlos zurück. <br />
<br />
Zehn Minuten später.<br />
<br />
Kd. kommt mit Chef im schlepptau zu mir und mein Chef spricht mich direkt an: Hast du den Kunden abartig und fotzenköpfiger, <i>wendet sich dem Kd. zu,</i> was... <br />
Kd: Rosettenhengst!<br />
Chef: ... Fotzenköpfiger Rosettenhengst genannt?<br />
Kd: Und abartig!<br />
Chef: Einen abartigen fotzenköpfigen Rosettenhengst?<br />
Josh: Was? Fotzen... was?<br />
Kd: Fotzenköpfiger Rosettenhengst hat der gesagt.<br />
Josh: Wie bidde? Was ist denn das?<br />
Josh denkt: Ich liebe South Park.<br />
Chef: Hast du das gesagt?<br />
Josh: Äh, ich glaube nicht!<br />
Kd: Jawohl, ich denke mir das doch nicht aus. <br />
Chef: Hast du das gesagt, oder nicht?<br />
Josh: Entschuldige mal, wie lang arbeite ich jetzt für dich? Du glaubst doch wohl selber nicht, das ich so mit ´nem Kunden spreche? Entschuldigung? Fotzen... dingsbums? Hallo?!<br />
Kd: Der hat das zu mir gesagt. Fotzenköpfiger Rosettenhengst hat der gesagt. Ich bin doch nicht verrückt. Fotzenköpfiger Rosettenhengst. <br />
Josh: Was ist denn ein Rosettenhengst?<br />
Kd: Das weiß ich doch nicht!<br />
Josh: Ja warum sagen sie´s denn dauernd?<br />
Kd: Sie haben das doch gesagt! Ich glaub ich spinne.<br />
Josh: Ich weiß gar nicht, wie man auf sowas kommt!<br />
Kd: Ich habs doch gehört. Fotzenrosettendings. Eine Sauerei ist das. Ich will das der gefeuert wird. Das gibts doch nicht. <br />
Chef: Wer hier gefeuert wird bestimme immer noch ich. Beruhigen sie sich erstmal. <br />
Kd: Ich will mich aber nicht beruhigen. Fotzenhengst hat der gesagt. So eine blöde Sau. Ich wollte hier nur in frieden was kaufen, und jetzt sowas. Der ganze Laden ist doch versaut. Ich kauf hier gar nichts mehr. Das ist nicht mein Niveau, hier. Ich bin kein Fotzenhengst. <br />
Chef: Beruhigen sie sich.<br />
Josh denkt: Fotzenköpfiger Rosettenhengst, du Pfeife.<br />
Josh: Ich glaube, ich muß mich jetzt mal um ein paar richtige Kunden kümmern, Ok?<br />
Chef: Jaja, geh ruhig. Ich mach das schon. <br />
Kd: Das gibts doch nicht. Damit kommt der durch. Was sind sie denn für´n Chef? Bei mir wäre der rausgeflogen. Die blöde Sau. Der ist selber so´n Fotzending. Der kriegt gleich ´ne <a href="http://www.ostarrichi.org/wort-1740-at-Fotze.html">Fotze</a> von mir, aber kräftig. Sowas hab ich noch nicht erlebt. Ein perverses Pack...<br />
<br />
Chef nimmt unter dem stetigen Geschrei des Fotzenköpfigen Rosettenhengsts sein Telefon und ruft den Hausdetektiv. <br />
Chef: Hallo, hier möchte jemand dringend gehen. <br />
Kd: Das ist doch ´ne sauerei hier. Erst wird man beleidigt, dann bin ich auch noch der blöde. Von dem da, <i>schreit durch den ganzen Laden und zeigt auf mich,</i> von dem würde ich mich nicht beraten lassen. Passen sie da mal schön auf, sonst nennt der sie auch noch Fotzkopp oder sowas. Die blöde Sau. <br />
<br />
Die Hausdetektive treffen zu zweit in der Abteilung ein. <br />
<br />
Detektive: So, dann kommen sie doch mal mit raus. <br />
Kd: Was? Wer sind sie denn jetzt? Was wollen sie? Lassen sie mich sofort los. Das gibts doch nicht. Ich hab ja wohl das recht...<br />
<br />
Der Kd. wird hinausgeleitet, das Gezehter wird leiser und verschwindet dann auch recht zügig.<br />
<br />
Chef kommt nochmal zu mir: Was war denn das?<br />
Josh: Keine Ahnung. Der war schon so aufgeregt, als er hier reinkam.
Josh Benjamin
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2006-11-02T18:42:00Z
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Adapter dringend gesucht
http://joshuablog.twoday.net/stories/2838305/
Grumpy, seines Zeichens oberster Fantast der schlechtesten Fantastikafilliale von allen, steht im Eingangsbereich neben der Kasse und guckt blöde wie immer. Währenddessen kämpft der Verkäufer Josh mit diversen Sprachhindernissen für den Verkauf eines Adapters, den der Kunde Izmir für die Verbindung seines Autoradios zu seinem BMW braucht. <br />
<br />
Josh: <i>Dieser Adapter kommt an den Kabelbaum des Radios, und wird dann an den Anschluss gesetzt, der aus dem Radiofach in ihrem Auto herauskommt.</i> <br />
Izmir: <i>Wo ist?</i><br />
Josh: <i>Wie?</i><br />
Izmir: <i>Was Adapter?</i><br />
Josh: <i>Das ist der Adapter. Das ist der richtige. Zwischen Kabel vom Radio und Auto. </i><br />
Izmir: <i>Auto ist BMW.</i><br />
Josh: <i>Ich weiß, deshalb brauchen sie ja auch diesen Adapter.</i> <br />
Izmir: <i>Adapter?</i><br />
Josh: <i>Ja.</i><br />
Izmir: <i>Geht in Radio?</i><br />
Josh: <i>Ja! Nein, geht in den Stecker vom Kabelbaum, der aus dem Radio herauskommt. </i><br />
Izmir: <i>Aus Radio?</i><br />
Josh: <i>Ja.</i> <br />
Izmir: <i>Ich versteh nicht.</i><br />
Josh: <i>Dieses Teil hier kommt an das Kabel, was aus dem Autoradio herauskommt. Ist da ein Kabel, an ihrem Autoradio?</i><br />
Izmir: <i>Kabel? Ich weiß nicht.</i><br />
Josh: <i>Was ist denn das für ein Radio? Haben sie´s hier gekauft, oder ist´s gebraucht`?</i><br />
Izmir: <i>Gekauft hier. Gestern. Sony. </i><br />
Josh: <i>OK, da ist ein Kabelbaum drin. Mehrere Kabel die auf einen Stecker enden. Der kommt in das Radio. Die andere Seite kommt auf den Adapter, hier. Und mit dem Adapter kann man den ganzen Kabeltross dann ans Auto anschließen. </i><br />
Izmir:<i> Hab ich nicht verstanden. </i><br />
Jaja, ich ehrlich gesagt auch nicht. Was soll´s.<br />
Izmir: <i>Ich geh und hole Auto</i>, sagt´s, dreht sich um und geht. <br />
Ok, denkt sich der gute Josh, keine Ahnung was dieser Satz jetzt zu bedeuten hat, aber weiter gehts. Ich nehme einen CD-Spieler zurück und will mir von Grumpy persönlich, da er da gerade steht, die obligatorische Unterschrift der nächst besten Führungskraft zur Bestätigung der Auszahlung abholen. <br />
Josh: <i>Guten Tag, Grumpy. Ich brauche ein Autogramm. </i><br />
Grumpy: <i>Wofür?</i><br />
Josh: <i>Ich nehme einen CD-Spieler zurück.</i> <br />
Grumpy: <i>Warum?</i><br />
Josh: <i>Weil die Dame ihn nicht mehr haben möchte. Hat sie vor drei Tagen gekauft. </i><br />
Grumpy: <i>Und warum will sie die Scheisse nicht mehr haben?</i><br />
Josh: <i>Weil sie nun ihren DVD-Spieler auch für CD´s verwendet. </i><br />
Grumpy:<i> Warum hat die blöde Kuh dass nicht gleich so gemacht?</i><br />
Josh: <i>Sie sagt, dass sei ihr erst heute Morgen klar geworden, dass man CD´s auch im DVD-Spieler abspielen kann.</i><br />
Grumpy: <i>Wie, heute Morgen?</i><br />
Josh: <i>Na, heute Morgen!</i><br />
Grumpy: <i>Was, heute Morgen?</i> <br />
Josh: <i>Was, was heute Morgen? Das heute Morgen!</i><br />
Grumpy: <i>Beim Frühstück?</i><br />
Josh: <i>Was weiß ich!</i><br />
Grumpy: <i>Oder beim Frühfick? </i>Kicher...<br />
Josh (um himmels willen): <i>Sie sagt, gerade als sie ihren Tampon einführte viel ihr ein, dass sie schon einmal eine CD in einen DVD-Spieler geschoben hat. </i><br />
Grumpy: <i>Und da hat die blöde Schlampe vorher nicht dran gedacht?</i><br />
Josh: <i>Nein, sie hat erst seit heute Morgen wieder ihre Tage.</i><br />
Grumpy: <i>Und das Gerät?</i><br />
Josh: <i>Das steht da drüben.</i><br />
Grumpy: <i>Ist in Ordnung?</i><br />
Josh: <i>Ja, keine Flecken und nichts</i>.<br />
Grumpy (kichert): <i>Und sie will nichts anderes mitnehmen?</i><br />
Josh: <i>Nein.</i><br />
Grumpy: <i>Ist doch scheisse!</i><br />
Josh: <i>Wir nehmen immer alles ohne wenn und aber zurück, bis wir Kotzen müssen oder uns der Arsch platzt, ist die Regel. Hast du uns selber gesagt!</i><br />
Grumpy: <i>Ok, unterschreibe ich dir. Aber nicht gleich wieder ins Rote Meer stechen, alles klar?</i><br />
Grumpy kneift ein Auge zu, schnalzt dabei mit der Zunge und richtet seinen Zeigefinger auf mich. <br />
Josh: <i>OK, diesmal nicht. </i><br />
Grumpy lacht, und ich bekomme schlagartig dermaßen schwere Kopfschmerzen, dass sich mein Gesicht vor Schmerz verzieht, doch Grumpy denkt ich lache mit ihm. <br />
<br />
Ich gehe zur Kundin zurück um ihr den Beleg auszuhändigen, da sagt sie: <br />
<i>Das wurde aber auch Zeit, es läuft schon. Kann ich mal ihr Klo benutzen?</i><br />
<br />
Just in diesem Moment kommt Izmir in den Laden. Er hat tatsächlich sein Auto geholt und jagt damit nun durch die Eingangstüren an den Kassen vorbei, reißt die Infotheke nieder und kommt mit der zerdepperten Windschutzscheibe und der halb abgerissenen Motorhaube direkt vor dem verdutzten Grumpy zum Stehen. Meine Kundin rennt unter dem lauten getöse Richtung Kasse, hinter dem Auto brechen noch einige Teile zusammen, Lampen und Kabel fallen von der Decke oder bleiben an einer Seite hängen. Die Schiebetür unseres Eingangs ist komplett aus ihrer Verankerung gerissen und in Einzelteile zerlegt. Peronen sind nicht zu Schaden gekommen, denn kaum eine Sau kauft bei uns noch irgendwas ein. <br />
<br />
Izmir steigt aus seinem Auto und lässt extra für mich schon mal die Tür offen: <i>Hier ist, kannst du gucken?</i><br />
<i>Na klar doch</i>, sage ich, laufe schnell zu ihm rüber und steige in den Schrotthaufen. Autoradio raus, Kabelbaum ran, Adapter ran, Stecker mit Auto verbinden, Autoradio wieder rein, zack, wieder einen Adapter verkauft. Mal schauen, wie der Tag sonst noch so wird.
Josh Benjamin
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2006-10-22T20:52:00Z
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Kleine Diebe
http://joshuablog.twoday.net/stories/2827412/
Wie bereits mehrfach in der Vergangenheit erwähnt, erfreut sich der berühmte IPod größter beliebtheit. Die Menschen wollen ihn. Alle. Auch die, die kein Geld haben. Ihre Beschaffungsmaßnahmen fallen dadurch allerdings etwas illegaler aus. <br />
<br />
Aufgrund eben dieser besonderen Beschaffungsmaßnahmen, vor allem natürlich sie zu unterbinden, schließen wir sämtliche IPods in eine hübsche Vitrine. Manchmal jedoch, wenn einem 5 Kunden gleichzeitig und ohne zu merken dass ihr Vorgänger gerade die gleiche Frage gestellt hat in den Ohren liegen und man auf Knien zwischen ihnen und der ollen Glasscheibe hin und her rutscht, weil jeder ausgerechnet das verdammte Stück Plastik mit dem blöden angebissenen Apfel darauf haben will, dass sich im hintersten Teil des verglasten Unterschrankes befindet, lässt man es kurzerhand schon mal bleiben, das lächerlich klapperige Schloss dieser Schiebetür hinterher wieder abzuschließen, einfach um unvorhergesehene Wutanfälle vor dem Kunden zu vermeiden, die in der Regel dazu führen, dass man mit dem noch im Schließzylinder steckenden Schlüssel in der Hand den Leuten erklärt, sie sollen sich doch alle mal verpissen, die ollen Werbegeschädigten flachficker nebst Zubehör in allen Fickfarben. So stehe ich denn irgendwann auch wieder an meinem Computer, mit einem Auge auf die noch offene Vitrine und löse irgendwelche mir unwichtigen Probleme eines mir völlig unsympathischen Menschen und sehe zwei kleine Jungs, ca. 14 - 15 Jahre alt, wie sie permanent um die beliebten IPods herumschlawenzeln. Sie fragen mich nach Speicherkarten, dann sind sie wieder weg, dann sind sie wieder da und probieren irgendwelche Geräte auf der Bosefläche aus, scheint mir. Plötzlich, das Problem des unsympathen gerade gelöst kommt ein geheimnisvoller Anruf: <i>Josh, die Jungs wollen was klauen. Lass die Vitrine auf.</i> Bitte, gerne. Wir erfüllen alle Wünsche. Wie ich mich versuche vom zukünftigen Tatort abzuwenden werde ich von einem weiteren nicht involviertem Kunden angesprochen. Während des recht kurzen Gesprächs kommt plötzlich einer der beiden kleinen zu mir und fragt, ob ich vergessen habe, die Vitrine abzuschließen. <i>Jaaaa,</i> sage ich, <i>ohhh, das habe ich ja glatt vergessen, danke mein lieber,</i> in diesem Moment klingelt mein Telefon, der Kunde von gerade ist bereits verarztet, ich tu, als wäre ich schon wieder wahnsinnig gestresst und abgelenkt und verpiss mich mit dem Telekommunikationsaparillo an meinem Ohr ohne die Vitrine zu verschließen. <br />
<br />
Wurden die kleinen jetzt etwa dazu verleitet, in den Schrank hinein zu greifen und den neuen IPod mit 80 GB herauszunehmen, auf der Bosefläche auszupacken und sich in die Tasche zu stecken? Habe ich etwa zum Klauen verführt? Das sind doch noch Kinder. Jetzt sind sie am Arsch, denn unsere Detektive wußten natürlich wieder alles vorher und haben die beiden direkt nach dem passieren der Kasse mit dem versteckten Objekt der Begierde in Gewahr genommen. War mein "nicht abschließen" der Vitrine eine Einladung für die beiden? Eher eine Absicherung. <i>Jetzt hat der Trottel den IPod immer noch nicht weg geschlossen und rennt sogar hektisch mit seinem Telefon aus der Abteilung,</i> werden sie gedacht haben. Einfaches Spiel. <br />
<br />
<i>Geh mal eben schnell aus der Abteilungs, Josh,</i> sagt der Detektiv am Telefon zu mir, <i>die haben´s gleich. </i> Ich verdünnisiere mich und beobachte aus der Fotoabteilung mit meinen lieben Kollegen kurze Zeit später, wie sich die beiden hinter der Kasse, Gott sei dank ohne widerstand direkt ins Detektivbüro umleiten lassen. <br />
<br />
Die Welt ist schlecht. Die beiden sahen gar nicht danach aus. Nicht so wie das halb abgerissene Pack, dass uns mit seiner dreisten Einfallslosigkeit sonst immer auf diese Weise beehrt. Vielleicht war´s auch´ne Mutprobe. Oder die Gier nach dem IPod war einfach zu groß. Ist ja auch irgendwie ´n geiles Gerät. Ich kann´s fast verstehen. Aber eben nur fast.
Josh Benjamin
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2006-10-19T19:42:00Z
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Zum Fön kriegen
http://joshuablog.twoday.net/stories/2810933/
Kunde: Guten Tag, wo haben sie denn die Lampen?<br />
Josh: Wir haben keine Lampen. Nur Unterhaltungselektronik.<br />
Kunde: Was?<br />
Josh: Unterhaltungselektronik!<br />
Kunde: Nein, Lampen. <br />
Josh: Haben wir nicht.<br />
Kunde: Wo haben sie die? <br />
Josh: Gar nicht!<br />
Kunde: Nein nein, kein Schwarzlicht. Normale Lampen.<br />
Josh: Wir haben keine Lampen.<br />
Kunde: Nein?<br />
Josh: Nein!<br />
Kunde: Warum nicht?<br />
Josh: Wir haben nur Unterhaltungselektronik.<br />
Kunde: Was?<br />
Josh: Unterhaltungselektronik! DVD-Player und Fernseher und so´n Zeug. Kühlschränke kann ich ihnen noch anbieten. <br />
Kunde: Ich will aber Lampen. Wieso gibt´s hier Kühlschränke?<br />
Josh: Wir haben auch Haushaltsartikel. <br />
Kunde: Ja, ich brauche eine Lampe für zu Hause. <br />
Josh: Ham´wa nich!<br />
Kunde: Was hat Licht?<br />
Josh: Nichts, wir haben kein Licht. <br />
Kunde: Haben sie denn einen Fön?<br />
Josh: Ja, und wie.
Josh Benjamin
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2006-10-16T15:13:00Z
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Der Mann, der nie wieder anrief
http://joshuablog.twoday.net/stories/2775646/
Kd: Ich hätte gern mal mit Herrn C gesprochen<br />
<br />
<i>Herr C ist mein Abteilungsleiter</i><br />
<br />
Josh: Der ist gerade nicht im Haus. In ungefähr...<br />
Kd: Ach so, da freuen sie sich jetzt aber. <br />
Josh: ?Wieso soll ich mich da freuen??<br />
Kd: Ja, das hörte sich an, als ob sie sich darüber freuen.<br />
Josh: ?!... Vielleicht kann <b>ich</b> ihnen weiterhelfen?<br />
Kd: Das glaube ich weniger. <br />
Josh: Worum geht´s denn?<br />
Kd: <b>Ich habe eine Beschwerde und will jetzt Herrn C sprechen!</b><br />
Josh: Aha. Wie bereits erwähnt, ist der Herr C gerade nicht im Haus. Aber wenn...<br />
Kd: Ich find´s sehr bedenklich, dass ihnen das soviel Spaß macht!<br />
Josh: Ehrlich gesagt habe ich gerade relativ wenig Spaß. Ich hab fünf Kunden um mich und einen am Telefon, dem ich offensichtlich nicht Helfen kann. Aaaaber, wenn sie in ungefähr einer Stunde nochmal durchrufen, dann können sie im vollen Umfang und in derjenigen epischen Breite die ihnen beliebt eine Beschwerde vorbringen, wie sie Herr C noch nicht erlebt hat, denn dann wird er wieder in unserem Hause zugegen sein. <br />
Kd: Sie finden sich anscheinend sehr witzig für jemanden, der offensichtlich völlig inkompetent ist. Was sagen sie dazu, wenn ich mir einfach mal ihren Geschäftsführer geben lasse und mit ihm über die Sache spreche? Ich bin sicher, ihr Name werde ich in meiner Beschwerde auch noch unterbringen können?<br />
Josh: Wissen sie, unser Geschäftsführer hat für solche Späße an sich überhaupt keine Zeit. Sie haben zwei möglichkeiten: Entweder sie vertrauen mir ihre Beschwerde an und ich werde sehen, was ich für sie tun kann, oder sie gedulden sich ein wenig und werden dann mit Herrn C weitere Spitzfindigkeiten austauschen können. <br />
Kd: Ich bin nicht gewillt, weiter mit einem kleinen Verkäuferarsch zu reden und anvertrauen werde ich ihnen schon gar nichts. <br />
Josh: Na denne, wünsche ich ihnen noch einen fröhlichen Tag. Tschahau...<br />
<br />
<i>Manchmal ist der Job irgendwie Scheiße...<br />
Aber man kann ja dran arbeiten!</i>
Josh Benjamin
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2006-10-08T19:34:00Z
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need navigation
http://joshuablog.twoday.net/stories/2765614/
Na, auch geil auf Navi? Warum kaufen die Leute eigentlich jeden scheiß, nur weils gerade schwer aktuell ist? <br />
Na um aktuell zu sein. Ganz klar. <br />
Aber mal ehrlich, braucht man es wirklich? Jahrhunderte haben die Leute sich auf diesem Planeten zurecht gefunden. Ein paar sind tatsächlich verloren gegangen, aber der Großteil der Menschheit hats bis jetzt auch ohne Navi geschafft. <br />
<br />
Zwei Damen möchten eine Navi kaufen. Ich rede und rede irgendwas, bloß das sie nicht merken, das ich gar keine Ahnung habe. Doch die eine lässt einfach nicht locker und fragt diverse Sachen, bei denen ich am liebsten die weiße Fahne schwenken würde. Doch im Nahkampf mit Kunden gebe ich nicht so schnell auf. Also versuche ich alles, frage Kollegen, blättere in Bedienungsanleitungen, durchleuchte die hintersten gefilden des Internets für diese nervige Person, während die andere Wortlos daneben stehen bleibt. Am Ende gewinne ich und die erste nimmt die verdammte Orientierungshilfe mit nach Hause. Sofern sie da jemals ankommt. Die Zweite lässt sich noch Zeit zum überlegen. Dann verschwindet sie. Dann kommt sie wieder. Dann haut sie wieder ab. Und beim dritten mal schlägt sie dann endlich zu. <br />
<br />
Dann kommt sie wieder. Sie hat aus versehen etwas gelöscht und kriegt es nun nicht auf die Reihe, den Freischaltcode von der mitgelieferten Karte in das Gerät einzugeben. Wir sagen ihr wie´s geht. Nach zwanzig Minuten ist sie wieder da. Meine liebe Kollegin erklärt ihr noch einen anderen Weg, diesen albernen Code in das Ding hinein zu hämmern. Nach zwanzig Minuten ist sie wieder da. Mit dem Teil. Wir geben diesen vermaledeiten Code ein, ohne Probleme und sie bedankt sich hübsch und geht hinaus zu ihrem Wagen. Es vergehen ca. fünfzehn Minuten. <br />
<br />
Kurz vor Ladenschluss kommt sie herein und fragt, ob wir ein Überbrückungskabel hätten. <br />
Eine Stunde lang probiert die Dame mit ihrer neuen Navi klar zu kommen, dann macht ihre Karre schlapp. <i>Hat die Navi jetzt mein Auto kaputt gemacht?</i> fragt sie mich ganz traurig. Eigentlich nicht. Diese Navis sind da recht unproblematisch. Eine hat mal versucht ein Kind zu fressen, doch die haben wir wieder retouniert. <br />
<br />
Die Navigation ist fit, der ADAC ist schnell und die Dame probiert nun in Begleitung der gelben Engel ihren neuen elektronischen Wegweiser. Pech. Da kann ich nur sagen, es tut mir wirklich leid. Ich wünschte, es hätte die nervigere Dame getroffen.
Josh Benjamin
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2006-10-05T21:21:00Z
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Die Yilmazes
http://joshuablog.twoday.net/stories/2719640/
Ich gehe mal davon aus, das der Name Yilmaz unter unseren türkischen Leidensgenossen durchaus stark vertreten sein dürfte. Wenn sie also Yilmaz heißen, lieber Leser, ersetzen sie einfach ihrem Namen in diesem Text durch den Namen Schmidt. <br />
Ich berichte von der Familie Yilmaz, da es die wohl eindrucksstärkste Familie ist, denen ich in letzter Zeit meine Hilfe zukommenlassen durfte. <br />
<br />
Die Familie besteht aus immer wieder wechselnden Gesichtern, die sich jedes Mal bei einem Besuch im Fantastika in einem über die Jahre antrainierten Ritual um das Gerät ihrer Wahl versammeln und dann lautstark ausdiskutieren, wer von ihnen Kredittechnisch noch unbelastet ist, um dann mit mir eine lustige Reise durch die fantastischen Katakomben zum Finanzierungsbüro zu unternehmen. Das Finanzierungsbüro ist ein Raum von ungefähr zwölf Quadratmetern in dem ca. 18 Leute und ein ziemlich großer Kopierer Platz haben, wie ich neulich herausfinden durfte. <br />
<br />
Der Kreditnehmer ist heute eine Dame, die recht trübe aus ihrem Kopftuch herausschaut und kaum ein Wort Deutsch sprechen kann. In ihrem Namen erbitte ich online einen Kredit bei der zuständigen Bank, damit sie sich ein Autoradio, zwei Endstufen, zwei Koppelkondensatoren (für mehr Power) und einen Doppelbass mit mehr Schwingspulen im Chassis, als Sohn Ahmet Synapsen im Hirn hat. <br />
<br />
Doch, oh Schock, oh Graus, die Finanzierung wird abgelehnt. Während sich das rote alamierende Licht des Computerbildschirms in Ahmets Schweißperlen spiegelt, tippe ich die Nummer der Bank in das vorsinnflutliche Telefon auf dem Schreibtisch und warte, bis die Ansage sämtliche Nummern durch hat, die ich drücken soll, um noch schnellere Hilfe zu bekommen. Am Ende werde ich mit einem lebenden Menschen verbunden. "Da müssen wir leider bei der Ablehnung bleiben, Josh" (sie nennen mich Josh), und ich reiche den Hörer zwecks Begründung der Ablehnung, die ich natürlich nicht zu wissen habe, weiter an Ahmet, der für seine Mutter spricht. "Wieso, der Kredit ist doch schon bezahlt", höre ich ihn ins Telefon schnautzen, "ach so, jaaa, das ham wa vergessen. Geht das jetzt nicht? Wie Schufa? ... Ist das schlecht?" Plötzlich wird es ganz still und ich frage mich, was da wohl schief gelaufen sein könnte.<br />
<br />
Vorbei an diversen Büro´s und Besprechungsräumen wieder in den Verkauf gelangt, stürzt sich die Herde die Treppe hinunter ins Erdgeschoss. Ahmet fragt mich, ob er das gleich nochmal über seinen Bruder versuchen könnte. <br />
Kann man da nein sagen? Ja, kann man. Hab ich aber nicht. Es wäre ja gelogen. Wenn er sich unbedingt weiter demütigen lassen möchte, bitte. Obwohl ich offensichtlich nicht so wichtig für ihn bin, das ihm irgendetwas vor mir Peinlich wäre. Also kommt eine Stunde später Ahmet mit seinem Bruder Mustafa um die Ecke und wir verziehen uns abermals, diesmal allerdings nur zu zweit in unser kleines gemütliches Finanzierungsschäppchen. "EC-Karte brauche ich, und´n Ausweis," flöte ich freundlich und denke, rot ist eine schöne Farbe. Bruder Mustafa entlehrt seine Taschen: Vor mir liegen, eine Sicherheitsnadel, ein Feuerzeug, ein Stift, eine angegammelte EC-Karte und sein Identifikations-Dokument. Darauf stehen die Lettern in jener Reihenfolge:<br />
<br />
<b>D U L D U N G !</b> <br />
unübersehbar aufgedruckt, eingestanzt, ins Papier hineingepresst, wie er sich in den Kundensessel. Und schon ist der Spaß vorbei. Ich stelle schon kurze Überlegungen an, wie ich mich am effektivsten hinter dem Schreibtisch verschanzen oder zur Wehr setzen könnte, doch Ahmets Zorn richtet sich allein gegen seinen Bruder. Der wiederum brüllt mich an, was Ahmet noch lauter schreien läßt, worauf ein erschrockener Kollege plötzlich in der Tür steht. <br />
<br />
Die beiden Yilmazes verstehen, das hier nichts zu holen ist und stürmen hinaus, nicht ohne sich dabei gegenseitig anzukeifen, das beinahe der Putz von den Wänden gekrochen kommen will. Bei ihrem nächsten Besuch werden wir ihnen leider erklären müssen, das unser Finanzierungsbüro, beliebtes Ausflugsziel der Yilmazes, leider Abgebrandt ist. Sie werden sehr traurig darüber sein. Aber das macht nichts. Dafür lüge ich doch gerne mal.
Josh Benjamin
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Copyright © 2006 Josh Benjamin
2006-09-25T20:58:00Z
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Gestorben
http://joshuablog.twoday.net/stories/2697046/
Am Telefon. Am anderen Ende der Leitung kocht ein wütender Premiere-Kunde über ein nicht geliefertes Signal. <br />
<br />
Was er weiß: <ul>
<li>Es kommt nichts an</li>
<li>Er kann seit zwei Tagen niemanden bei Premiere erreichen </li>
<li>Irgendjemand muss jetzt dringend dafür gerade stehen</li>
</ul>
Was er nicht weiß:
<ul>
<li>Er weiß nicht, bei welchem Händler er den Premiere-Vertrag abgeschlossen hat! </li>
<li>Er weiß nicht, dass ich nicht in der Lage bin, sein Signal frei zu schalten. </li>
<li>Er weiß nicht, dass man nicht einfach irgendwo anruft um irgendjemanden zusammen zu scheißen.</li>
</ul>
Was ich weiß:
<ul>
<li>Wütende Choleriker bringt man am besten zur Raserei, indem man sie nicht ausreden lässt, sondern ihnen immer wieder in freundlichstem Ton das Wort abschneidet.</li>
<li>Bei solchen Gesprächen ist schnell der Punkt erreicht, an dem die Lösung des Problems vollkommen in den Hintergrund gerät und ich primär auf die Belustigung meiner Personaus bin. </li>
<li>
Wir werden wohl nicht zusammen kommen, weil er glaubt, die Existenz des Fantastika hängt von seiner Zufriedenheit ab (das sind zumindest die Worte, die er mir ins Ohr schreit)</li>
</ul>
Was ich nicht weiß:
<ul>
<li>Ist er nur Sauer, dass man ihm Blue Movie abgestellt hat und er sich jetzt mit seiner Frau beschäftigen muss?</li>
<li>Vielleicht macht er seine Drohung wahr und sprengt irgendwann den Fantastika in die Luft.</li>
<li>Ob ihm seiner Kinder aus dem Knast zu Weihnachten eine Karte schicken.</li>
</ul>
Wüterich: Wissen wie, was mit dem Fantastika das Problem ist?<br />
Josh: Was ist denn das Problem?<br />
Wüterich: Das Problem ist, das ihr nie jemanden ausreden lasst!<br />
Josh: Ja dann reden sie doch mal aus.<br />
Wüterich: Der Fantastika
der ist für mich Gestorben. <br />
<i>Klick</i><br />
<br />
You made my day, wollte ich noch sagen. Aber er wollte mir ja sowieso nicht zuhören.
Josh Benjamin
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Copyright © 2006 Josh Benjamin
2006-09-20T19:50:00Z
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Die Stecknadel im Federflokati
http://joshuablog.twoday.net/stories/2666209/
Manchmal trifft man Leute, die einfach besonders sind. Sie haben besondere wünsche, sie ziehen sich besonders an und benehmen sich besonders bis sonderbar. Ich treffe auf zwei dieser Exemplare. <br />
<br />
Um <i>seinen</i> Hals schlängelt sich eine schwarze Stola, und <i>ihr</i> Gesicht ist komplett in Pink gehüllt (beschmiert) und sie trägt eine Pfauenfeder in der Hand und das Kleid eines weiteren unschuldigen Vogels am Leibe. <br />
Er sucht einen Lautsprecher mit dem er das Geräusch einer fallenden Stecknadel hören kann. Ob ich das richtig verstanden habe, fragt er und ich sage <i>na klar</i>. Ich denke ja in vorgefertigten Mustern und überlege bereits, was man für die von ihm vorgegebenen 80 Euro für´s Paar empfehlen kann. Nein nein, sagt er, er glaube nicht, das ich weiß was er da meinte. <br />
<br />
Seine Begleitung, schätzungsweise um die 55 Jahre, ein wandelnder Federflokati der sich permanent an den Oberschenkeln herumzupft, grinst mich immer mal wieder kurz an
und greift sich dauernd unauffällig zwischen die Beine.<br />
Er meine ja gar nicht, eine Stecknadel die auf den Boden aufkommt, spricht er zu mir, er meine das Geräusch, dass die Stecknadel macht, während sie durch die Luft nach unten fällt. <br />
<br />
Aha
jetzt hab´ ich´s auch verstanden. Wir freuen uns. Sie grinst und begrabscht sich weiter. Ich weiß gerade nicht weiter, aber gut. Noch ´ne halbe Stunde mit den bekloppten, dann hab ich Mittag. <br />
Der Mann mit dem schönen Hut verwickelt mich in ein Gespräch aus dem ich mich vorzeitig ausblende, denn seine Begleiterin lenkt meine Aufmerksamkeit nun vollkommen auf sich. Während ich ihn reden höre wie Charlie Brown seine Lehrerin, sehe ich die Dame hinter einer Glaswand verschwinden. Naja, sie war ja noch zusehen, aber sie glaubte ungestört zu sein und fängt an, sich den viel zu kurzen Rock über die Strapse nach oben zu ziehen um offenbar besser an die Halter zu kommen. Ein weißes Höschen mit flauschigem blonden Pelz an den Seiten kam zum Vorschein. Sie richtete alles wieder so ein, wie sie es haben wollte und ich verschwendete keinen Gedanken mehr an mein Mittagessen. <br />
<br />
Offensichtlich kannich den Mann nicht zufrieden stellen, denn er bricht das Gespräch urplötzlich ab. Ich wollte ihm noch einen Lautsprecher zeigen, der das Geräusch von wucherndem Schamhaar bis ins Detail wiedergeben kann, aber da hat er auch schon seinen Erotischen Ganzkörperteppich an die Hand genommen, um auf ihr zum Ausgang zu schweben.
Josh Benjamin
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Copyright © 2006 Josh Benjamin
2006-09-20T19:50:00Z
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