Schadenfreude
Wir sind nicht schuld am Tod seiner Brille. Das hat er sich selber zu zuschreiben. So betrat der Mann unserer altes Surroundstudio um einfach nur umherzuwandern und zu schauen. Die Arme auf dem Rücken verschränkt lief er auf und ab und auf usw. Mein Kunde entschied sich, die von mir in den Himmel gelobten Lautsprecher doch einmal anzuhören, wofür ich natürlich ein wenig Musik nach seinem Geschmack besorgte, eine passende Anlage auswählte und zu guter letzt, die riesigen Glastüren schloß, um dem Lärm den Zutritt zu verweigern.
Es sind wirklich sehr große Glastüren, nicht besonders gut geputzt, aber durch die etwas sperrliche Beleuchtung fällt das vom richtigen Blickwinkel kaum auf. Diese Türen haben allerdings nicht nur einfache Griffe, sie verfügen über ziemlich große, also angemessene Metallstreben (kann man schon fast sagen), die mit einer Länge von ungefähr 1,5 Metern recht auffällig als Türgriffe vertikal angberacht sind.
Wir hören also in die Lautsprecher rein und wie so oft zeigt sich mein Kunde beeindruckt und die Erregung, die ich nun in Kauflust umzuwandeln versuche steht im ins Gesicht geschrieben. Plötzlich knallt es hinter uns als würden wir beschossen. Da steht der Spaziergänger, hält mit der einen Hand seine Brille, mit der anderen seine Stirn und verflucht mich aufs Bitterste. Die is´ hin, sagt er böse.
Wie käme ich bloß dazu, die Tür zu zumachen.
Ich kann ihm gerade gar nicht sagen, wie leid mir das jetzt tut, während sich meine Zähne langsam in meine Zunge graben, auf das mein professionelles lächeln nicht plötzlich zu einem lauten gelächter würde. Der gute Mann ist verständlicherweise angepisst, mein Kunde läst sich nichts anmerken und ich eile zu dem Geschädigten, um ihm eine der Türen aufzuhalten. Dabei denke ich: Wenn ich trotz Brille nicht erkennen kann, dass die Türen geschlossen sind, dann wundere ich mich doch wenigstens über die dunklen, fetten Metallstangen, die da einfach so frei in der Luft rumschweben.
Erst dachte ich, der will uns verklagen, aber er beruhigte sich schnell, ich machte mit meinem Kunden das Geschäft nebst dummen Scherzen, gefolgt von dem typisch deutschen "da sind wir mal froh, das da nichts schlimmeres passiert ist" und ein paar Tage später besorgten wir uns wunderschöne schwarze Vogelaufkleber für die Riesentüren, sodass unserer Schuld beim nächsten Unfall absolut außer Frage gestellt werden kann. Und oh wunder: Wir werden diese Türen auch in unserem neuen "Trulleberg"-Studio verwenden.
Es sind wirklich sehr große Glastüren, nicht besonders gut geputzt, aber durch die etwas sperrliche Beleuchtung fällt das vom richtigen Blickwinkel kaum auf. Diese Türen haben allerdings nicht nur einfache Griffe, sie verfügen über ziemlich große, also angemessene Metallstreben (kann man schon fast sagen), die mit einer Länge von ungefähr 1,5 Metern recht auffällig als Türgriffe vertikal angberacht sind.
Wir hören also in die Lautsprecher rein und wie so oft zeigt sich mein Kunde beeindruckt und die Erregung, die ich nun in Kauflust umzuwandeln versuche steht im ins Gesicht geschrieben. Plötzlich knallt es hinter uns als würden wir beschossen. Da steht der Spaziergänger, hält mit der einen Hand seine Brille, mit der anderen seine Stirn und verflucht mich aufs Bitterste. Die is´ hin, sagt er böse.
Wie käme ich bloß dazu, die Tür zu zumachen.
Ich kann ihm gerade gar nicht sagen, wie leid mir das jetzt tut, während sich meine Zähne langsam in meine Zunge graben, auf das mein professionelles lächeln nicht plötzlich zu einem lauten gelächter würde. Der gute Mann ist verständlicherweise angepisst, mein Kunde läst sich nichts anmerken und ich eile zu dem Geschädigten, um ihm eine der Türen aufzuhalten. Dabei denke ich: Wenn ich trotz Brille nicht erkennen kann, dass die Türen geschlossen sind, dann wundere ich mich doch wenigstens über die dunklen, fetten Metallstangen, die da einfach so frei in der Luft rumschweben.
Erst dachte ich, der will uns verklagen, aber er beruhigte sich schnell, ich machte mit meinem Kunden das Geschäft nebst dummen Scherzen, gefolgt von dem typisch deutschen "da sind wir mal froh, das da nichts schlimmeres passiert ist" und ein paar Tage später besorgten wir uns wunderschöne schwarze Vogelaufkleber für die Riesentüren, sodass unserer Schuld beim nächsten Unfall absolut außer Frage gestellt werden kann. Und oh wunder: Wir werden diese Türen auch in unserem neuen "Trulleberg"-Studio verwenden.
Josh Benjamin - 15:57
2 Kundeneinwände - noch Fragen? - 0 Trackbacks
Mondelfchen - 16:37
mein vater sagte immer den dummen Spruch, wer nicht hören will, muss fühlen.
scheint auch erweiterbar auf das Sehen zu sein.
Und Respekt, ich hätte mich wohl kaum beherrscht bekommen und gelacht.
scheint auch erweiterbar auf das Sehen zu sein.
Und Respekt, ich hätte mich wohl kaum beherrscht bekommen und gelacht.
Josh Benjamin - 18:30
naja, wer nicht sehen will, braucht sich auch keine neue brille zu kaufen. aber wenn er demnächst vor unsere fantastische haustür rennt, dann darf gelacht werden.
Trackback URL:
https://joshuablog.twoday.net/stories/2490056/modTrackback