Kennen sie schon Ed?
Kennen sie schon Ed? Der Kunde schaut mich verdutzt an. Ich führe ihn in unser Hifi-Studio und zeige ihm meinen alten Kumpel Ed. Da steht er in volle Pracht. Er habe auch schon von ihm gehört und über ihn gelesen. Aber bis jetzt konnte er sich noch kein persönliches Bild von ihm machen. Eigentlich wäre seine Frau ja sowieso dagegen.
Wenn sie aber doch wirklich was ordentliches suchen, sage ich zu ihm, vernünftige Qualität die ihnen auch die nächsten 15 bis 20 Jahre, vielleicht sogar länger treu bleiben soll, dann brauchen sie Ed. Setzen sie sich, es klingt fast wie ein Befehl. Dann schmeiße ich Ed an. Mit seinem Lieblingsverstärker, er soll sein bestes geben. Der Kunde ist beeindruckt von den ersten Tönen.
Plötzlich ein Hüsterchen. Was war denn das? Fragt Ed´s zukünftiger Besitzer erstaunt. Ach, das war gar nichts. Das liegt an unsere Umschaltanlage. Noch ein Hüsterchen. Frontal, aus der Mitte heraus direkt auf den Kunden. „Ist da was nicht in Ordnung?“
„Doch, doch,“ stottere ich, „wie gesagt, manchmal spinnt unsere Umschaltanlage.“ Ed reagiert, wie er immer reagiert, er wird schlagartig laut. Den Kunden haut´s fast aus dem Sessel. Dann flüstert Ed nur noch und zwar in unterschiedlichen Lautstärken pro Kanal. Und dann gibt er alles. Vom kratzen über ein bitteres Pfeifen bis zum Totalausfall seiner Tieftöner. Der Kunde verschwindet mit andauerndem Kopfschütteln aus den Gemächern und ich drehe mich zu Ed um: „Was soll denn der Quatsch?“
„Den konnte ich nicht leiden. Außerdem findet seine Frau mich bestimmt hässlich.“ Ich setze mich auf die Couch, stütze die Ellenbogen auf die Knie und lege mein Gesicht in die Hände.. „So kommst du hier nie raus, das sag ich dir.“
„Ich lass mich doch nicht an irgendeinen Hanselfransel verkaufen. Lieber werde ich hier alt und lass mich von Holzwürmern anknabbern.“ Während er noch weitere Alternativen aufzählt, dreht sich Helga zu ihm um: „Sag mal, hast du noch alle Kabel im Schacht? Manchmal hab ich das Gefühl, du willst hier gar nicht mehr weg.“
„Ooohh, die feine Dame hat heute auch mal was zu sagen. Du hast ja gut reden, dich wollen sie ja unbedingt behalten, obwohl du wirklich den beschissesten Platz hast, den man sich vorstellen kann.“ Ed regt sich langsam wieder ab. „Ist doch wahr“, dann kneift er seinen Hochtöner zusammen und tut als ob er schläft.
„Vielleicht ein kleiner Lagerkoller, was Ed?“ Ed antwortet nicht auf meine kleine Spitzfindigkeit und Helga beschwört mich zu gehen, damit sie ein Wörtchen mit ihm reden kann. Ich gehe.
Am nächsten Tag sind die beiden ein Herz und eine Seele. Ed ist sehr entspannt. Aber Helga nimmt mich zur Seite und erklärt mir, das ich Ed nicht einfach so verkaufen kann. Er braucht halt etwas Zeit um sich an den Gedanken zu gewöhnen. Außerdem hält er sich für alt, weil ich ihm immer sage, dass er ein oller Ladenhüter ist. Auf Helga´s Rat ist so was zu unterlassen.
Ed und ich verstehen uns jetzt wieder richtig gut, und wenn ein Kunde einen Lautsprecher sucht, schaue ich zuerst zu Ed herüber, der mir mit seinem blitzenden Hochtöner zuzwinkert, wenn er interesse hat, an diesen Menschen verkauft zu werden. Kommunikation ist eben alles.
Wenn sie aber doch wirklich was ordentliches suchen, sage ich zu ihm, vernünftige Qualität die ihnen auch die nächsten 15 bis 20 Jahre, vielleicht sogar länger treu bleiben soll, dann brauchen sie Ed. Setzen sie sich, es klingt fast wie ein Befehl. Dann schmeiße ich Ed an. Mit seinem Lieblingsverstärker, er soll sein bestes geben. Der Kunde ist beeindruckt von den ersten Tönen.
Plötzlich ein Hüsterchen. Was war denn das? Fragt Ed´s zukünftiger Besitzer erstaunt. Ach, das war gar nichts. Das liegt an unsere Umschaltanlage. Noch ein Hüsterchen. Frontal, aus der Mitte heraus direkt auf den Kunden. „Ist da was nicht in Ordnung?“
„Doch, doch,“ stottere ich, „wie gesagt, manchmal spinnt unsere Umschaltanlage.“ Ed reagiert, wie er immer reagiert, er wird schlagartig laut. Den Kunden haut´s fast aus dem Sessel. Dann flüstert Ed nur noch und zwar in unterschiedlichen Lautstärken pro Kanal. Und dann gibt er alles. Vom kratzen über ein bitteres Pfeifen bis zum Totalausfall seiner Tieftöner. Der Kunde verschwindet mit andauerndem Kopfschütteln aus den Gemächern und ich drehe mich zu Ed um: „Was soll denn der Quatsch?“
„Den konnte ich nicht leiden. Außerdem findet seine Frau mich bestimmt hässlich.“ Ich setze mich auf die Couch, stütze die Ellenbogen auf die Knie und lege mein Gesicht in die Hände.. „So kommst du hier nie raus, das sag ich dir.“
„Ich lass mich doch nicht an irgendeinen Hanselfransel verkaufen. Lieber werde ich hier alt und lass mich von Holzwürmern anknabbern.“ Während er noch weitere Alternativen aufzählt, dreht sich Helga zu ihm um: „Sag mal, hast du noch alle Kabel im Schacht? Manchmal hab ich das Gefühl, du willst hier gar nicht mehr weg.“
„Ooohh, die feine Dame hat heute auch mal was zu sagen. Du hast ja gut reden, dich wollen sie ja unbedingt behalten, obwohl du wirklich den beschissesten Platz hast, den man sich vorstellen kann.“ Ed regt sich langsam wieder ab. „Ist doch wahr“, dann kneift er seinen Hochtöner zusammen und tut als ob er schläft.
„Vielleicht ein kleiner Lagerkoller, was Ed?“ Ed antwortet nicht auf meine kleine Spitzfindigkeit und Helga beschwört mich zu gehen, damit sie ein Wörtchen mit ihm reden kann. Ich gehe.
Am nächsten Tag sind die beiden ein Herz und eine Seele. Ed ist sehr entspannt. Aber Helga nimmt mich zur Seite und erklärt mir, das ich Ed nicht einfach so verkaufen kann. Er braucht halt etwas Zeit um sich an den Gedanken zu gewöhnen. Außerdem hält er sich für alt, weil ich ihm immer sage, dass er ein oller Ladenhüter ist. Auf Helga´s Rat ist so was zu unterlassen.
Ed und ich verstehen uns jetzt wieder richtig gut, und wenn ein Kunde einen Lautsprecher sucht, schaue ich zuerst zu Ed herüber, der mir mit seinem blitzenden Hochtöner zuzwinkert, wenn er interesse hat, an diesen Menschen verkauft zu werden. Kommunikation ist eben alles.
Josh Benjamin - 21:50
Verkauft! - noch Fragen? - 0 Trackbacks
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