Zugegebener Maßen, aufgrund fehlender Zeit und mangelnder Lust in der kurzen Freizeit der letzten Wochen mir großartige Kenntnisse über Webseiten-Layout & Co. anzueignen bleibts mit ein paar kleinen Veränderungen so, wie es ist. Ein Konzept ist für Eingeweihte oben rechts links zu erkennen. Wer neu ist, kommt schon irgendwie klar, hoffe ich.
Auf diesem Blog erleben sie den zusammengefassten Mikrokosmos aus dem beruflichen Leben des beinahe fiktiven Verkäufers Joshua Benjamin Barn kennen. Folgende Kategorien sollen Helfen, ein wenig Übersicht zu erhalten:
Hifi-Studio, Ed & Helga
Manchmal brauchts halt jemanden, mit dem man sprechen kann. Zugegebener Maßen etwas aus der Art geschlagen. Aber wenigsten gibts auch meistens Musik
Jeder erlebt den Fantastika auf seine eigene Art und Weise. Und alle treffen sich im Pausenraum, um davon zu berichten. Fern ab von den Kunden, kann man hier auch mal ordentlich das Maul aufreissen oder sich spontan neue Regeln für uns alle einfallen lassen.
Doch ich bin noch nicht am Ende. Diverse Audioverköstigungen in Form von Podcasts sind bereits geplant und in irgendeiner Zukunft auf diesem Blog abrufbar.
Sie haben beschlossen ihr Geld auszugeben und besuchen dazu ein Geschäft ihrer Wahl. Dort wenden sie sich an einen Verkäufer:
Kollege Besserwisser
Vielleicht haben sie ein paar geziehlte Fragen, die sie ihm stellen möchten. Leider geraten sie an den Besserwisser. Der hört ihnen erstmal gar nicht zu. Sein Gehirn reagiert, wie bei fast allen Verkäufern, nur auf Schlagworte. Bei einem Satz wie: Kann ich mein Handy auch für Navigation benutzen könnten folgende Antworten gegeben werden:
Navigationsgeräte haben wir bei den Kollegen.
Handys haben wir hier drüben
Mit oder ohne TMC? (Hä?)
oder natürlich auch
Kollege kommt gleich!
Haben sie es geschafft, den Kollegen Besserwisser in ein Gespräch zu verwickeln, müssen sie ihm noch zu verstehen geben, dass sie wirklich etwas kaufen möchten. Das ist mitunter etwas schwierig, da er immer davon ausgeht, dass man seine Zeit verschwenden möchte. Mit diversen Aussagen schaffen sie es meistens ihm klar zu machen, dass sie kaufwillig sind:
Ich möchte heute ein Handy kaufen!
(Ganz ehrlich, mehr versteht er sowieso nicht)
Ob sie ihm ihr Anliegen erfolgreich vermittelt haben, sehen sie an seinem sich ändernden Gesichtsausdruck von "Geh mir bloß nicht auf den Sack" zu "Ich schleim dich voll bis du besoffen bist".
Wenn sie ihn soweit haben, hört er sich ganz genau an, was sie zu sagen haben, allein, um sie nötigenfalls zu berichtigen. Seine Erklärungen zu dem Gerät ist oftmals ein wenig umständlich. Das liegt daran, dass er ihnen zeigen möchte, wie schwer sein Job eigentlich ist und dass ihn nicht jeder machen könnte. Das schöne an dem Besserwisser ist, er nimmt sich viel Zeit für sie, wenn er merkt wie sie sein Ego streicheln.
Die Körperhaltung von Kollege Besserwisser ist etwas nach vorn gebeugt. Durch seine ausschweifenden Schulterbewegungen schwanken seine Arme beim gehen sehr stark vor und zurück. Meistens trägt er eine Brille und sieht so dem kleinen Arschloch von Walter Moers sehr ähnlich. Da er den Charme einer Plastikmülltonne versprüht, kommt es oftmals zu unschönen zusammenstößen mit seinen Kollegen oder Kunden.
Falls sie das Glück haben und an Kollege Besserwisser geraten, verhalten sie sich ruhig. Er ist ja kein Unmensch und auch er freut sich, wenn er mal was verkauft.
Großes Thema im Fantastika: Welcher Kollege ist Schwul?
Da gibt es die, die es sind und die, die es einfach nicht zugeben wollen. Von einigen glauben wir, dass sie´s selber nicht wissen, und einer ist dabei, da wurde direkt einstimmig beschlossen das er lieber bi sein sollte, denn der ist immer so nett und süß und schnuckelig und zwar zu allen.
Und dann gibt’s da noch die nette Kollegin Schubidu, ausgestattet mit unverkennbarer Weiblichkeit, frisch aus dem OP. Kollegin Schubidu nutzt ihre künstlichen Attribute ganz gerne mal, um festzustellen ob der ein oder andere Knabe vielleicht doch nur einem Modetrennt aufgesessen ist. Während sie sich Busen und Po-betont vor dem armen Kollegen ihrer Wahl hin und her rekelt, schaut dieser lieber eingeschüchtert an die Decke oder auf den Fußboden. Auf jeden fall schwul, weiß sie hinterher anzumerken. Meistens hat sie Recht. Ist schon mal jemand von einem Augenblick auf den anderen schwul geworden?
Wir entschließen uns, eine Liste zu entwerfen auf denen sämtliche Schwule die bei uns arbeiten eingetragen werden. Einfach so, damit man bescheid weiß. Erstmal schreiben wir alle auf, von denen wir ganz genau bescheid wissen. Dann kommen die üblichen Verdächtigen. Dann tragen wir noch den ein oder anderen Kollegen ein, von dem sich unsere Fantasti-Gays immer erhofft hatten er würde die Fronten wechseln.
Und die Frauen? Keine Lesbe an Bord? Wir sind tatsächlich lesbenlos. Oder die Lesben halten sich bedeckt. Wir haben da eine, die läuft wie John Wayne. Die lassen wir aber weg, weil wir Angst haben dass sie uns vermöbelt. Sie fährt Harley Davidson und im Urlaub trägt sie einen Bart. Heißt aber auch nicht, das sie Frauen lieber mag. Als Mann muss du da immer etwas aufpassen wenn sie in der Nähe ist, sonst macht sie dich zu ihrer Freundin.
Wir Pinnen die Liste ans schwarze Brett, so kann sich jeder Mitarbeiter Gedanken über die Sexualität seiner Kollegen machen. Früher, als es noch keine Schwulen und Lesben gab konnte man das ja schließlich auch. Außerdem arbeiten wir zusammen. Seit Jahren schon. Da darf es dann an Informationen schon etwas mehr sein.
Manchmal trifft man Leute, die einfach besonders sind. Sie haben besondere wünsche, sie ziehen sich besonders an und benehmen sich besonders bis sonderbar. Ich treffe auf zwei dieser Exemplare.
Um seinen Hals schlängelt sich eine schwarze Stola, und ihr Gesicht ist komplett in Pink gehüllt (beschmiert) und sie trägt eine Pfauenfeder in der Hand und das Kleid eines weiteren unschuldigen Vogels am Leibe.
Er sucht einen Lautsprecher mit dem er das Geräusch einer fallenden Stecknadel hören kann. Ob ich das richtig verstanden habe, fragt er und ich sage na klar. Ich denke ja in vorgefertigten Mustern und überlege bereits, was man für die von ihm vorgegebenen 80 Euro für´s Paar empfehlen kann. Nein nein, sagt er, er glaube nicht, das ich weiß was er da meinte.
Seine Begleitung, schätzungsweise um die 55 Jahre, ein wandelnder Federflokati der sich permanent an den Oberschenkeln herumzupft, grinst mich immer mal wieder kurz an… und greift sich dauernd unauffällig zwischen die Beine.
Er meine ja gar nicht, eine Stecknadel die auf den Boden aufkommt, spricht er zu mir, er meine das Geräusch, dass die Stecknadel macht, während sie durch die Luft nach unten fällt.
Aha…jetzt hab´ ich´s auch verstanden. Wir freuen uns. Sie grinst und begrabscht sich weiter. Ich weiß gerade nicht weiter, aber gut. Noch ´ne halbe Stunde mit den bekloppten, dann hab ich Mittag.
Der Mann mit dem schönen Hut verwickelt mich in ein Gespräch aus dem ich mich vorzeitig ausblende, denn seine Begleiterin lenkt meine Aufmerksamkeit nun vollkommen auf sich. Während ich ihn reden höre wie Charlie Brown seine Lehrerin, sehe ich die Dame hinter einer Glaswand verschwinden. Naja, sie war ja noch zusehen, aber sie glaubte ungestört zu sein und fängt an, sich den viel zu kurzen Rock über die Strapse nach oben zu ziehen um offenbar besser an die Halter zu kommen. Ein weißes Höschen mit flauschigem blonden Pelz an den Seiten kam zum Vorschein. Sie richtete alles wieder so ein, wie sie es haben wollte und ich verschwendete keinen Gedanken mehr an mein Mittagessen.
Offensichtlich kannich den Mann nicht zufrieden stellen, denn er bricht das Gespräch urplötzlich ab. Ich wollte ihm noch einen Lautsprecher zeigen, der das Geräusch von wucherndem Schamhaar bis ins Detail wiedergeben kann, aber da hat er auch schon seinen Erotischen Ganzkörperteppich an die Hand genommen, um auf ihr zum Ausgang zu schweben.
„Schmeiß ihn doch endlich raus“, flüstert sie mir ganz leise ins Ohr. „Ich kann nicht,“ sag ich, „er will sich halt die Lautsprecher anhören.“
Und er tut sich sehr schwer, mein Kunde, sich das richtige Paar auszusuchen. Doch als ich ein ganz bestimmtes Paar anwerfe, da ist´s um ihn geschehen. So habe er sich den Bass vorgestellt. Und was für ein Bass das ist. Ich schalte noch mal zurück auf die andere Box. Wunderbare räumliche Wiedergabe, echtes, grundehrliches und dabei unaufdringliches Fundament. Aber der andere Bass ist einfach lauter. Also wieder zurück zur Box mit dem schrecklich aufgeblasenen Pupsbass für den Mann mit den aufgeblasenen Eiern und dem Vakuum im Kopf.
„Ich finde, der hat hier nichts zu suchen“, sagt sie und ich nicke zustimmend.
Ob die denn auch im Angebot wäre, fragt er mich. Natürlich fragt er das. Nur weil er Taub ist heißt das noch lange nicht, dass er sein Geld zum Fenster rauswerfen möchte.
„Ich lass mich einfach auf ihn drauf fallen, dann ist Schluss!“ flüstert sie und das schlimme ist, sie meint es ernst. Natürlich kann sie sich nicht einfach so fallen lassen.
Dieser Lautsprecher befindet sich nicht in einer Aktion, also muss er noch mal eine Nacht drüber schlafen. Ja, sag ich, schlafen sie doch mal ´ne Nacht drüber. Und hoffentlich passiert ihnen nichts, wie zum Beispiel, sie Träumen sie würden von einer riesigen Amplitude verfolgt und stürzen schlafwandlerisch aus dem Fenster und brechen sich das Genick. Vielleicht bleiben sie aber auch mit ihren Ohren am nächsten Baum hängen, was weiß ich.
Während der Mann sich auf den Weg in sein Schlafzimmer macht, lasse ich mich auf die Couch fallen und schließe die Augen. „Manchmal hab ich das Gefühl, die Leute scheißen durch ihre Ohren! Wieso kannst du eigentlich reden?“
„Mmmmmhhh“, macht Helga, „konnte ich immer schon, aber früher hat man mich mit Staubsaugerbeuteln zugepackt und gelangweilt und was soll man da noch sagen? Aber jetzt habe ich ja richtig Musik und Fernsehen und Leute kommen mich besuchen und das finde ich super. Auch wenn du mich eigentlich dauernd weg haben willst.“
„Das Stimmt“, sage ich, „du stehst mit deinem dicken Hintern aber auch so was von im Weg, kein Wunder das nur noch Idioten hier her kommen um sich was anzuhören,“
„Jetzt gib mir nicht die Schuld. Wenn ich nicht wäre, würde hier alles zusammenbrechen.“
„Stimmt. Sprechen die anderen Säulen eigentlich auch?“
„Naja, einige schon, aber nicht mit mir. Die sind sauer, weil ich als einzige Studiert habe.“
„Ach, was denn?“
„Ich hab einen Abschluss in Psychologie und Philosophie.
Wie kommt´s eigentlich, dass du bei soviel Frust und Ärger über alles Mögliche in diesem Laden immer noch jeden Tag hier her kommst?“
„Naja, ich weiß auch nicht. Irgendwie muß man ja die Zeit rumkriegen. Außerdem find ich´s super, die Leute zu hassen, während ich ihnen Honig ums Maul schmiere. Wenn sie raus sind, kann ich schön über sie abkotzen, das macht mir Spass. Und die Kollegen sind natürlich auch nett. Was sagt das über mich aus?“
„Tja,“ antwortet die mit Holz verkleidetete Säule, die mitten in unserem Hifi-Studio steht, „ich verurteile nicht. Nur, dass du dich mit etwas, dass aus Stahl und Beton gemacht wurde unterhälst, dass macht mir etwas sorgen.“
Ein weiterer Kunde betritt das Hifi-Studio, doch bevor er sich überhaupt umsehen kann brüllt Helga drauf los: „Raus hier, wir haben gerade eine Sitzung.“
Er geht, ich verschränke die Hände hinter meinem Kopf, lehne mich zurück und beginne mit den Worten: „Eigentlich gehts mir ja ganz gut, aber …“
Am Telefon. Am anderen Ende der Leitung kocht ein wütender Premiere-Kunde über ein nicht geliefertes Signal.
Was er weiß:
Es kommt nichts an
Er kann seit zwei Tagen niemanden bei Premiere erreichen
Irgendjemand muss jetzt dringend dafür gerade stehen
Was er nicht weiß:
Er weiß nicht, bei welchem Händler er den Premiere-Vertrag abgeschlossen hat!
Er weiß nicht, dass ich nicht in der Lage bin, sein Signal frei zu schalten.
Er weiß nicht, dass man nicht einfach irgendwo anruft um irgendjemanden zusammen zu scheißen.
Was ich weiß:
Wütende Choleriker bringt man am besten zur Raserei, indem man sie nicht ausreden lässt, sondern ihnen immer wieder in freundlichstem Ton das Wort abschneidet.
Bei solchen Gesprächen ist schnell der Punkt erreicht, an dem die Lösung des Problems vollkommen in den Hintergrund gerät und ich primär auf die Belustigung meiner Personaus bin.
Wir werden wohl nicht zusammen kommen, weil er glaubt, die Existenz des Fantastika hängt von seiner Zufriedenheit ab (das sind zumindest die Worte, die er mir ins Ohr schreit)
Was ich nicht weiß:
Ist er nur Sauer, dass man ihm Blue Movie abgestellt hat und er sich jetzt mit seiner Frau beschäftigen muss?
Vielleicht macht er seine Drohung wahr und sprengt irgendwann den Fantastika in die Luft.
Ob ihm seiner Kinder aus dem Knast zu Weihnachten eine Karte schicken.
Wüterich: Wissen wie, was mit dem Fantastika das Problem ist?
Josh: Was ist denn das Problem?
Wüterich: Das Problem ist, das ihr nie jemanden ausreden lasst!
Josh: Ja dann reden sie doch mal aus.
Wüterich: Der Fantastika… der ist für mich Gestorben. Klick
You made my day, wollte ich noch sagen. Aber er wollte mir ja sowieso nicht zuhören.
Kennen sie schon Ed? Der Kunde schaut mich verdutzt an. Ich führe ihn in unser Hifi-Studio und zeige ihm meinen alten Kumpel Ed. Da steht er in volle Pracht. Er habe auch schon von ihm gehört und über ihn gelesen. Aber bis jetzt konnte er sich noch kein persönliches Bild von ihm machen. Eigentlich wäre seine Frau ja sowieso dagegen.
Wenn sie aber doch wirklich was ordentliches suchen, sage ich zu ihm, vernünftige Qualität die ihnen auch die nächsten 15 bis 20 Jahre, vielleicht sogar länger treu bleiben soll, dann brauchen sie Ed. Setzen sie sich, es klingt fast wie ein Befehl. Dann schmeiße ich Ed an. Mit seinem Lieblingsverstärker, er soll sein bestes geben. Der Kunde ist beeindruckt von den ersten Tönen.
Plötzlich ein Hüsterchen. Was war denn das? Fragt Ed´s zukünftiger Besitzer erstaunt. Ach, das war gar nichts. Das liegt an unsere Umschaltanlage. Noch ein Hüsterchen. Frontal, aus der Mitte heraus direkt auf den Kunden. „Ist da was nicht in Ordnung?“
„Doch, doch,“ stottere ich, „wie gesagt, manchmal spinnt unsere Umschaltanlage.“ Ed reagiert, wie er immer reagiert, er wird schlagartig laut. Den Kunden haut´s fast aus dem Sessel. Dann flüstert Ed nur noch und zwar in unterschiedlichen Lautstärken pro Kanal. Und dann gibt er alles. Vom kratzen über ein bitteres Pfeifen bis zum Totalausfall seiner Tieftöner. Der Kunde verschwindet mit andauerndem Kopfschütteln aus den Gemächern und ich drehe mich zu Ed um: „Was soll denn der Quatsch?“
„Den konnte ich nicht leiden. Außerdem findet seine Frau mich bestimmt hässlich.“ Ich setze mich auf die Couch, stütze die Ellenbogen auf die Knie und lege mein Gesicht in die Hände.. „So kommst du hier nie raus, das sag ich dir.“
„Ich lass mich doch nicht an irgendeinen Hanselfransel verkaufen. Lieber werde ich hier alt und lass mich von Holzwürmern anknabbern.“ Während er noch weitere Alternativen aufzählt, dreht sich Helga zu ihm um: „Sag mal, hast du noch alle Kabel im Schacht? Manchmal hab ich das Gefühl, du willst hier gar nicht mehr weg.“
„Ooohh, die feine Dame hat heute auch mal was zu sagen. Du hast ja gut reden, dich wollen sie ja unbedingt behalten, obwohl du wirklich den beschissesten Platz hast, den man sich vorstellen kann.“ Ed regt sich langsam wieder ab. „Ist doch wahr“, dann kneift er seinen Hochtöner zusammen und tut als ob er schläft.
„Vielleicht ein kleiner Lagerkoller, was Ed?“ Ed antwortet nicht auf meine kleine Spitzfindigkeit und Helga beschwört mich zu gehen, damit sie ein Wörtchen mit ihm reden kann. Ich gehe.
Am nächsten Tag sind die beiden ein Herz und eine Seele. Ed ist sehr entspannt. Aber Helga nimmt mich zur Seite und erklärt mir, das ich Ed nicht einfach so verkaufen kann. Er braucht halt etwas Zeit um sich an den Gedanken zu gewöhnen. Außerdem hält er sich für alt, weil ich ihm immer sage, dass er ein oller Ladenhüter ist. Auf Helga´s Rat ist so was zu unterlassen.
Ed und ich verstehen uns jetzt wieder richtig gut, und wenn ein Kunde einen Lautsprecher sucht, schaue ich zuerst zu Ed herüber, der mir mit seinem blitzenden Hochtöner zuzwinkert, wenn er interesse hat, an diesen Menschen verkauft zu werden. Kommunikation ist eben alles.
Aldi Meolas Spielkunst treibt einem mittelmäßigen Gitarristen wie mir Schweißperlen auf die Stirn. Während der als Geistreich gelten möchtende Kunde seine dicken, kleinen Öhrchen spitzt, lauert hinter der hübschen Säule in unserem Vorführraum einer seiner zukünftigen Lautsprecher, und zwar der Rechte. Jab, wer bei mir Boxen hören möchte, sollte auf dem rechten Ohr taub sein. Oder sich eine gute Box aussuchen, die werden nämlich neuerdings bei uns an diverse herumstehende Verstärker angeschlossen. Recht so. Der Mann erkennt sofort, mit wem er es zu tun hat: John McLaughlin, Paco de Lucia und natürlich Al di Meola, den wir, wie gesagt, bei dieser Vorführung hinter einem in Holz gehüllten Betonpfeiler verstecken müssen. Nur Paco ist eigentlich sehr gut von links zu hören. Und John muß kleinlaut in der Mitte sitzen. Verdient haben sie´s nicht.
"Schon ein Pfundskerl, dieser Al Di Meola", sagts und deutet nach links und erklärt mir dabei die Aufnahme. Soll ich ihm jetzt vorwerfen, dass er Paco Di Lucias drahtigen Gitarrensound nicht von Al Di Meolas warmen Timbre unterscheiden kann? Natürlich nicht. Kauf du nur, mein Lieber, wir brauchen das Geld. Im Grunde genommen ist es ja wurscht, wo wer sitzt. Aber wenn er schon damit anfängt...
So lauscht er denn den schnellen Melodien und schließt dabei gar die Augen. Es ist als würde ich Zucker in den Vino schütten. Und er verliebt sich in diesen Lautsprecher, der mir wie ein ächzender Holzfäller vorkommt. Wo die Liebe hinfällt, würde ich sagen und zum Trost für mich gibts jetzt das:
Dieses Blog will unterhalten.
Solltest du dich nicht unterhalten fühlen,
zögere nicht, es mich wissen zu lassen.
Füge bitte eine Liste deiner Lieblingsthemen an
und mache eine Kurzbeschreibung deines Humors,
damit ich mich entsprechend deinen Wünschen anpassen kann.
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