4
Mai
2006

Ströbele eingesackt und ausgelagert

Fraktionsvize der Grünen Hans-Christian Ströbele wurde in der Nacht vom 3. auf den 4. Mai eingesackt. Grund für das plötzliche Einsacken war seine Idee, die Nationalhymne auf Türkisch singen zu wollen. Damit hätte er das Maß überschritten, dies sei auf keinen Fall trag und vor allem ertragbar, so der türkische Botschafter Mehmet Irtemcelik. Für wen hält der sich, für Tarkan? Kritik gab es auch aus den Reihen der CSU, die sich gleichzeitig für eine Version der Hymne in Bayrischer Sprache stark machten. Die NPD hingegen sties mit ihrer Idee, das gesammte Deutschlandlied von Sarah Connor auf sächsisch mit englischem Akzent schmettern zu lassen auf vollkommene Ablehnung. Während der sinnlosen Diskussionen darüber steckte die Exekutiv-Abteilung der FDP Ströbele in einen Sack und brachte ihn in eine polnische Grundschule, in der der erfahrene Politiker eine Dienststelle als Religionslehrer und Märchenonkel antreten sollte. Die Grünen forderten die sofortige Auslieferung Ströbeles, da dieser allein über den Verbleib der Hanf-Vorräte der Partei bescheid wisse. Dieser jedoch denkt gar nicht daran, zurück zu kehren und überlegt bereits, wie er das Brandenburger Tor nach Warschau bekommt, zur ultimativen Massenintegration der vielen Ausländer außerhalb Deutschlands. Einfach mal durch laufen, ließ er einen Reporter der BZ wissen, das dürfte schon reichen.

Nine Inch Nails - With Teeth

Hatte ich bereits erwähnt wie vernarrt ich in die Musik von Nine Inch Nails bin? Ein Schock für mich, denn eigentlich gebe ich nicht viel auf diese Industrial Metal-was-weiß-ich-Scheiße. Irgendwann las ich einen Artikel im langweiligen Wartezimmer meines Arztes, der meine Atemlosigkeit auf eine Allergie zurückführen wollte. Trent Reznor war der Mann des Artikels und wurde in verschiedenen Stellen des Textes als genialer Erfinder brachialer Klangwelten gelobt. Jaja. Dann rief die junge Dame in weiss, lieber Joshua, bitte in Zimmer zwei und Platz nehmen und warten, auf le doc perönlich und seinen festen Händedruck.

Während mein Arzt schrieb, wie er das immer tut wenn ich ihm mein Leid klagte, und während ich darüber nachdachte, ob ich nun das andere vermeidliche Sympthom auch noch erwähnen sollte, machte mir der Doktor regelrecht Angst, indem er einfach fragte: Ja? Wie ja, dachte ich. Mein Satz war doch beendet, ich hatte die Stimme zum Ende gesenkt, soweit war alles klar, ein riesiger Punkt schwebte durchs Zimmer, den Rest hatte ich ja für mich behalten. Aber was soll man da noch verheimlichen, bei diesem Blick. Ich erzählte ihm von dem Sympthom. Er schrieb es auf. Er war wie meine Sekretärin, die mir anschließend die Pillen besorgt, meine dringend benötigten Aufputschmittel. Ein unheimlicher Mann.

Als ich die Praxis verließ, kam ich mir irgendwie weich vor, durchschaut. Halb so schlimm, ich hatte ja nichts zu verbergen. Er hatte irgendwas von einem Asthma-Vorläufer erzählt und mir ein Spray und Tabletten verschrieben. Mit Asthma hatte ich nie Probleme. Plötzlich denkt man daran, zu atmen. Und wenn es schlimmer werden würde? Solche Gedanken mache ich mir eigentlich nicht. Medikamente, und fertig. Aber wie zerbrechlich man plötzlich ist, wenn einem klar wird, das einfach so der Atem wegbleiben kann.

Zu Hause fand ich Johnny Cash´s letztes Album. Ich legte es ein und spielte das letzte Stück. Dabei stellte ich mir vor, wie die Muppets das Lied gröhlen. "We´ll meet again", singt Herr Cash und alle singen mit. Auf diesem Album sind Coverversionen, unter anderem von Depeche Mode, Paul Simon und eben auch Nine Inch Nails, hier mit einer erträglichen Version von "Hurt". Erträglich war kein Adjektiv das ich zum beschreiben dieser Version genommen hätte. Bis ich das Original von NIN hörte. Was war denn das? Jeder Vollidiot würde mir sagen, die Linke Box ist kaputt. Die Rauscht ja so komisch. Aber tatsächlich - was für eine Geile Aufnahme, über das ganze Album. "The Downward Spiral". Industrial-irgendeinemusikrichtung hieß das, oder so. Ich interessiere mich nicht für Musikrichtungen. Lieber für Musik. Und ich halte das Original Hurt für besser. Für kreativer. Für kranker. Gerade auch, weil es von Johnny Cash veredelt wurde.

"With Teeth" ist das aktuellste von NIN. Ich habe mittlerweile alle Vorgänger. An jedes einzelne mußte ich mich gewöhnen. Das neue ist irgendwie runder als die anderen. Vielleicht ein bißchen glatter. Ein gestylter idiot mit Gitarre im Schlepptau könnte mit den meisten Titeln mit drei oder vier abgehörten Akkorden die Charts stürmen, bei richtiger Vermarktung. Bei "The Hand that Feeds" kann Trent Reznor das sogar selber übernehmen. Vielleicht hört sich das neue (allerdings auch schon von 2005) im vergleich zu "The Fragile" oder "Pretty Hate Machine" ein wenig angepasster an... Nein, tut es nicht.

Atemlos bin ich mittlerweile so gut wie gar nicht mehr. Höchstens, wenn ich die Preise sehe, für die die NIN-CD´s und die Live DVD verhökert werden. Aber das Geld kann man ruhig mal ausgeben, bevor die Reichensteuer doch noch zuschlägt. Erstmal tief in die Tasche greifen und ordentlich bluten. Und dann kommt auch das Rauschen und der Atem stockt...
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