Nine Inch Nails - With Teeth
Hatte ich bereits erwähnt wie vernarrt ich in die Musik von Nine Inch Nails bin? Ein Schock für mich, denn eigentlich gebe ich nicht viel auf diese Industrial Metal-was-weiß-ich-Scheiße. Irgendwann las ich einen Artikel im langweiligen Wartezimmer meines Arztes, der meine Atemlosigkeit auf eine Allergie zurückführen wollte. Trent Reznor war der Mann des Artikels und wurde in verschiedenen Stellen des Textes als genialer Erfinder brachialer Klangwelten gelobt. Jaja. Dann rief die junge Dame in weiss, lieber Joshua, bitte in Zimmer zwei und Platz nehmen und warten, auf le doc perönlich und seinen festen Händedruck.
Während mein Arzt schrieb, wie er das immer tut wenn ich ihm mein Leid klagte, und während ich darüber nachdachte, ob ich nun das andere vermeidliche Sympthom auch noch erwähnen sollte, machte mir der Doktor regelrecht Angst, indem er einfach fragte: Ja? Wie ja, dachte ich. Mein Satz war doch beendet, ich hatte die Stimme zum Ende gesenkt, soweit war alles klar, ein riesiger Punkt schwebte durchs Zimmer, den Rest hatte ich ja für mich behalten. Aber was soll man da noch verheimlichen, bei diesem Blick. Ich erzählte ihm von dem Sympthom. Er schrieb es auf. Er war wie meine Sekretärin, die mir anschließend die Pillen besorgt, meine dringend benötigten Aufputschmittel. Ein unheimlicher Mann.
Als ich die Praxis verließ, kam ich mir irgendwie weich vor, durchschaut. Halb so schlimm, ich hatte ja nichts zu verbergen. Er hatte irgendwas von einem Asthma-Vorläufer erzählt und mir ein Spray und Tabletten verschrieben. Mit Asthma hatte ich nie Probleme. Plötzlich denkt man daran, zu atmen. Und wenn es schlimmer werden würde? Solche Gedanken mache ich mir eigentlich nicht. Medikamente, und fertig. Aber wie zerbrechlich man plötzlich ist, wenn einem klar wird, das einfach so der Atem wegbleiben kann.
Zu Hause fand ich Johnny Cash´s letztes Album. Ich legte es ein und spielte das letzte Stück. Dabei stellte ich mir vor, wie die Muppets das Lied gröhlen. "We´ll meet again", singt Herr Cash und alle singen mit. Auf diesem Album sind Coverversionen, unter anderem von Depeche Mode, Paul Simon und eben auch Nine Inch Nails, hier mit einer erträglichen Version von "Hurt". Erträglich war kein Adjektiv das ich zum beschreiben dieser Version genommen hätte. Bis ich das Original von NIN hörte. Was war denn das? Jeder Vollidiot würde mir sagen, die Linke Box ist kaputt. Die Rauscht ja so komisch. Aber tatsächlich - was für eine Geile Aufnahme, über das ganze Album. "The Downward Spiral". Industrial-irgendeinemusikrichtung hieß das, oder so. Ich interessiere mich nicht für Musikrichtungen. Lieber für Musik. Und ich halte das Original Hurt für besser. Für kreativer. Für kranker. Gerade auch, weil es von Johnny Cash veredelt wurde.
"With Teeth" ist das aktuellste von NIN. Ich habe mittlerweile alle Vorgänger. An jedes einzelne mußte ich mich gewöhnen. Das neue ist irgendwie runder als die anderen. Vielleicht ein bißchen glatter. Ein gestylter idiot mit Gitarre im Schlepptau könnte mit den meisten Titeln mit drei oder vier abgehörten Akkorden die Charts stürmen, bei richtiger Vermarktung. Bei "The Hand that Feeds" kann Trent Reznor das sogar selber übernehmen. Vielleicht hört sich das neue (allerdings auch schon von 2005) im vergleich zu "The Fragile" oder "Pretty Hate Machine" ein wenig angepasster an... Nein, tut es nicht.
Atemlos bin ich mittlerweile so gut wie gar nicht mehr. Höchstens, wenn ich die Preise sehe, für die die NIN-CD´s und die Live DVD verhökert werden. Aber das Geld kann man ruhig mal ausgeben, bevor die Reichensteuer doch noch zuschlägt. Erstmal tief in die Tasche greifen und ordentlich bluten. Und dann kommt auch das Rauschen und der Atem stockt...
Während mein Arzt schrieb, wie er das immer tut wenn ich ihm mein Leid klagte, und während ich darüber nachdachte, ob ich nun das andere vermeidliche Sympthom auch noch erwähnen sollte, machte mir der Doktor regelrecht Angst, indem er einfach fragte: Ja? Wie ja, dachte ich. Mein Satz war doch beendet, ich hatte die Stimme zum Ende gesenkt, soweit war alles klar, ein riesiger Punkt schwebte durchs Zimmer, den Rest hatte ich ja für mich behalten. Aber was soll man da noch verheimlichen, bei diesem Blick. Ich erzählte ihm von dem Sympthom. Er schrieb es auf. Er war wie meine Sekretärin, die mir anschließend die Pillen besorgt, meine dringend benötigten Aufputschmittel. Ein unheimlicher Mann.
Als ich die Praxis verließ, kam ich mir irgendwie weich vor, durchschaut. Halb so schlimm, ich hatte ja nichts zu verbergen. Er hatte irgendwas von einem Asthma-Vorläufer erzählt und mir ein Spray und Tabletten verschrieben. Mit Asthma hatte ich nie Probleme. Plötzlich denkt man daran, zu atmen. Und wenn es schlimmer werden würde? Solche Gedanken mache ich mir eigentlich nicht. Medikamente, und fertig. Aber wie zerbrechlich man plötzlich ist, wenn einem klar wird, das einfach so der Atem wegbleiben kann.
Zu Hause fand ich Johnny Cash´s letztes Album. Ich legte es ein und spielte das letzte Stück. Dabei stellte ich mir vor, wie die Muppets das Lied gröhlen. "We´ll meet again", singt Herr Cash und alle singen mit. Auf diesem Album sind Coverversionen, unter anderem von Depeche Mode, Paul Simon und eben auch Nine Inch Nails, hier mit einer erträglichen Version von "Hurt". Erträglich war kein Adjektiv das ich zum beschreiben dieser Version genommen hätte. Bis ich das Original von NIN hörte. Was war denn das? Jeder Vollidiot würde mir sagen, die Linke Box ist kaputt. Die Rauscht ja so komisch. Aber tatsächlich - was für eine Geile Aufnahme, über das ganze Album. "The Downward Spiral". Industrial-irgendeinemusikrichtung hieß das, oder so. Ich interessiere mich nicht für Musikrichtungen. Lieber für Musik. Und ich halte das Original Hurt für besser. Für kreativer. Für kranker. Gerade auch, weil es von Johnny Cash veredelt wurde.
"With Teeth" ist das aktuellste von NIN. Ich habe mittlerweile alle Vorgänger. An jedes einzelne mußte ich mich gewöhnen. Das neue ist irgendwie runder als die anderen. Vielleicht ein bißchen glatter. Ein gestylter idiot mit Gitarre im Schlepptau könnte mit den meisten Titeln mit drei oder vier abgehörten Akkorden die Charts stürmen, bei richtiger Vermarktung. Bei "The Hand that Feeds" kann Trent Reznor das sogar selber übernehmen. Vielleicht hört sich das neue (allerdings auch schon von 2005) im vergleich zu "The Fragile" oder "Pretty Hate Machine" ein wenig angepasster an... Nein, tut es nicht.
Atemlos bin ich mittlerweile so gut wie gar nicht mehr. Höchstens, wenn ich die Preise sehe, für die die NIN-CD´s und die Live DVD verhökert werden. Aber das Geld kann man ruhig mal ausgeben, bevor die Reichensteuer doch noch zuschlägt. Erstmal tief in die Tasche greifen und ordentlich bluten. Und dann kommt auch das Rauschen und der Atem stockt...
Josh Benjamin - 01:56
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